Der Wolf sorgt nach vielen gerissenen Schafen und teils bereits erfolgter Almabtriebe weiter für Aufregung. Nach der Bauern-Demo am Samstag in Innsbruck erzeugt ein in sozialen Netzwerken kursierendes Schreiben für Wirbel. Darin wird behauptet, der WWF hätte Wölfe in Tirol ausgesetzt. „Stimmt nicht“, sagen alle Stellen.
Tatsache ist, dass es derzeit gehäuft zu Schafsrissen kommt. Erst am Montag meldete das Land in drei Osttiroler Gemeinden 14 tote, sieben verletzte und zahlreiche vermisste Schafe. In Westendorf (Bezirk Kitzbühel), wo vergangene Woche zahlreiche tote Schafe gemeldet wurden, wurden sieben weitere aufgefunden. „Laut bisherigen Meldungen ist in dem Gebiet von rund 20 toten Schafen auszugehen“, fasst das Land zusammen.
Die verbleibenden Tiere wurden ins Tal gebracht. In Silz wurde ein totes Schaf begutachtet und ein Wolf beobachtet. In dem Gebiet wurden am 25. Juni 15 tote Schafe bekannt. In Umhausen wird bei einem toten Schaf indes ein Bär als Verursacher vermutet.
WWF wird Wolftransport unterstellt
Unterdessen kursiert ein Schreiben in den sozialen Netzwerken, in dem behauptet wird, dass der WWF Wölfe nach Tirol transportiert hätte. Bekannt geworden wäre dies im Zuge eines Auffahrunfalles auf der Bundesstraße in Leutasch, wo sich auf einem Anhänger Wölfe befunden hätten. Weiters heißt es, dass es Asfinag-Videos geben würde, auf denen zu sehen ist, wie Wölfe ausgesetzt werden.
„Falschmeldungen helfen nicht“
Zu dem angeblichen Vorfall in Leutasch stellt die Polizei klar, dass dieser „nicht bestätigt werden kann und es sich um eine Falschmeldung handeln dürfte“. Christoph Pollinger, Asfinag-Pressesprecher, versichert, dass „keine Beobachtungen einer Aussetzung gemacht wurden“.
Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler (ÖVP) postete auf Facebook: „Der Wolf ist ein echtes Problem, Falschmeldungen helfen nicht.“
„An Absurdität nicht zu überbieten“
Und beim WWF sagt Pressesprecher Florian Kozák, dass die Behauptungen „an Absurdität nicht zu überbieten sind“. Der Aufwand für Wolfstransporte wäre auch viel zu groß. Die Tiere würden auf natürlichem Weg zu uns kommen.
In der aktuellen Debatte spricht sich der WWF übrigens für einen Herdenschutz wie in der Schweiz aus. „Dort gibt es ausgebildete Herdenschutzhunde und Hirten.“ Österreich hinke hier leider hinterher, bedauert Kozák.
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