Vorstudie Bahntunnel

Unterflurlösung würde 1,5 Milliarden Euro kosten

Die Bahngleise sollen nicht nur in Bregenz unter die Erde verschwinden

(Bild: Wikipedia/Böhringer Friedrich)

Seit Michael Ritsch Bürgermeister in Bregenz ist, wird in ganz großen Dimensionen gedacht. Nach der Vorstellung des Stadtentwicklungskonzepts „Bregenz Mitte“ am vergangenen Freitag, wurde gestern eine Machbarkeitsstudie bezüglich einer möglichen Unterflurvariante der Bahntrasse im Großraum Bregenz präsentiert.

Ausgearbeitet wurde die Vorstudie von der ARGE Rhomberg-Zierl-BDO. Deren Sprecher Hubert Rhomberg hielt sich bei der gestrigen Präsentation denn auch nicht lange mit Geplänkel auf: „Der zweigleisige unterirdische Ausbau der Bahntrasse im Großraum Bregenz ist nicht nur technisch möglich, sondern auch notwendig. Denn unsere Nachbarn Deutschland und Schweiz haben in den vergangenen Jahren ihre Schienennetze stark ausgebaut: Mehr Personenschnellverbindungen und Güterzüge sind damit möglich.

Die zusätzlichen Güterzüge wären beim derzeitigen Zustand aber nur mehr nachts unterzubringen." Bürgermeister Ritsch betonte, dass der Ausbau des Schienenverkehrs auch ein Gebot des Nachhaltigkeitsgedankens sei: Derzeit würden in Vorarlberg 88 Prozent des Güter- und Warenverkehrs auf der Straße abgewickelt, mit einem Ausbau der Bahninfrastruktur könnten bis zu 85 Prozent der Treibhausemissionen eingespart werden.

Die Studienautoren schlagen ein rund 11,2 Kilometer langen, zweigleisigen Tunnels unterhalb der bestehenden Bahnlinie zwischen der Staatsgrenze bei Hörbranz und Lauterach vor. Im besten Fall könnte ein solcher binnen 9,5 Jahren - inklusiver 4,5-jähriger Planungsphase - umgesetzt werden.

Das Großprojekt hat aber seinen Preis: Rund 1,5 Milliarden Euro netto hat die ARGE dafür veranschlagt. Michael Grahammer (BDO) ist von der Machbarkeit überzeugt: „Trotz der hohen Investitionssumme halten wir das Projekt unter den heutigen Rahmenbedingungen auf eine lange Laufzeit für finanzierbar.“ Jetzt braucht es nur noch den politischen Willen dafür.