Im Mittelmeer bahnt sich ein Umweltdrama an. Nachdem sich zäher Algenschleim im Marmarameer ausgebreitet hatte, hat ein Kärntner Meeresbiologe auf Forschungsexpedition auch in der Adria den sogenannten „Meeres-Rotz“ entdeckt, der das ganze Ökosystem bedroht.
Der „Meeres-Rotz“, eine dicke Schleimschicht, die seit Mai das Wasser des Marmarameers zwischen dem Schwarzen Meer und der griechischen Ägäis mit dickem Glibber bedeckt, sorgt weltweit für Schlagzeilen. Wo sich der Schleim ausbreitet, stinkt es bestialisch, nichts lebt mehr. Jetzt schlagen Forscher und Umweltschützer auch für das Mittelmeer Alarm.
„Das rasante Wachstum der verursachenden Algen ist nicht auf das Marmarameer begrenzt. In den vergangenen Tagen haben wir in der Adria den Beginn eines ähnlichen Ereignisses festgestellt“, schildert der Kärntner Meeresbiologe Manuel Marinelli die Erkenntnisse seiner aktuellen Forschungsexpedition.
Algen, konkret Phytoplankton, breiten sich derzeit rasant aus und könnten, wie im Marmarameer, bald auch im Mittelmeer das Ökosystem zerstören, an die Oberfläche steigen und Urlaubsträume platzen lassen. Grund für das rasante Algenwachstum ist der Temperaturanstieg. „Das Mittelmeer erhitzt sich um 20 Prozent stärker als der globale Meeresdurchschnitt“, warnt der WWF in einer Studie. Auch eine Qualleninvasion und der Verlust von 90 Prozent aller Weichtiere drohen. Italienische Forscher hatten bereits vor Jahren vor dem „Rotz“ gewarnt - die Befürchtungen scheinen sich nun zu bewahrheiten.
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