Der Flughafen in Klagenfurt hat im Vergleich zu anderen recht wenig zu bieten - trotzdem haben heimische Reiseanbieter viel zu tun. Denn die Kärntner sind hungrig nach Meer!
Griechenland ist die Urlaubsdestination Nummer eins nach der Corona-Krise. Darüber sind sich alle Reiseanbieter in Kärnten einig. Hoch im Kurs steht etwa Skiathos - und das hat einen bestimmten Grund: Viele Flüge werden am Klagenfurter Flughafen zwar nicht angeboten, doch das Kärntner Familienunternehmen Springer-Reisen hat Charter-Flüge organisiert, die immer freitags Urlauber von der Landeshauptstadt auf die Ägäis-Insel bringen.
„Wir arbeiten gut mit dem Airport zusammen. Wenn wir den Flughafen nutzen können, dann machen wir das auch“, erklärt Heidi Keber von Springer-Reisen. Und es zahle sich aus: „Wir sind schon fast ausgebucht! Die Nachfrage ist so groß, dass wir für September und Oktober sogar einen zweiten Flug anbieten werden.“ Ihre Kollegin Maria Schönhöffer weiß: „Diese Flüge werden von eingefleischten Griechenland-Fans gebucht. Die fliegen seit Jahrzehnten nach Skiathos oder Naxos.“
Airport Klagenfurt: Auswahl ist bescheiden
Zwar würden auch Reisen nach Italien, Spanien und Kroatien angefragt - Stichwort: Hauptsache Meer! -, doch Griechenland liege an erster Stelle, bestätigt auch Sandra Pirker vom TUI-Reisebüro. Sie meint, der Klagenfurter Flughafen mache die Vermittlung von Urlauben nicht einfach: „Viele Kunden wollen schon weg - zwar nicht gleich viele wie vor der Corona-Krise, aber doch einige. Die Situation ist echt schwierig, wenn es bei den Flügen kaum Auswahl gibt.“
Nicht nur Urlaubshungrige weichen da schnell nach Graz oder Laibach aus. „In diesem Sommer bieten wir keine Flüge von Klagenfurt an. Wegen der Corona-Unsicherheit haben wir uns da nicht drüber getraut. Aber in den Herbstferien gibt es unseren Direktflug von Klagenfurt nach Gran Canaria, der hat eingeschlagen wie eine Bombe“, so Ingo Hitzenhammer von Hit-Reisen.
Am 1. Juli ist die Maskenpflicht gefallen, seither werden auch unsere Busreisen viel mehr angefragt. Flüge ab Klagenfurt gibt es von unserer Seite erst wieder im Herbst, im Sommer war uns das zu unsicher.
Ingo Hitzenhammer, Hit-Reisen
Corona macht Reisen noch komplizierter
Zwar herrschen die Lust auf Urlaub und die Sehnsucht nach Meer vor, doch es gibt auch viel Unsicherheit - vor allem, was die sich ständig ändernden Corona-Vorschriften angeht. Hitzenhammer: „Für unsere Kunden haben wir eine eigene Checkliste erstellt und eine Notfall-Telefonnummer eingerichtet, die 24 Stunden erreichbar ist. Reisen ist durch Covid noch komplizierter geworden.“
Ähnliche Erfahrungen macht auch Marisa Krassnitzer von Springer-Reisen: „Unsere erste Frage hat sich geändert: Es heißt nicht mehr: Ist Ihr Reisepass noch gültig?, sondern: Besitzen Sie ein Smartphone?“ Die meisten Urlaubsländer verlangen nämlich eine Registrierung und das Vorzeigen eines QR-Codes - wer kein Smartphone hat, tue sich da schwer, so Krassnitzer.
Trotz aller Reiseeuphorie und steigender Immunisierungszahlen bleiben doch einige Kärntner auch lieber zuhause an den heimischen Seen...
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