Der Leiter des Gefängnisses, Oberst Dietmar Knebel, hatte bereits zuvor erklärt, nichts von einer Anzeige zu wissen. Allerdings seien am vergangenen Mittwoch bei einer routinemäßigen Kontrolle der Räumlichkeiten und Insassen verbotene Gegenstände aufgetaucht, die noch überprüft würden, erklärte Knebel. "Es war aber nichts Sicherheitsbedenkliches dabei. Wir werden noch kontrollieren, wie diese Gegenstände in die Justizanstalt hineinkommen konnten", sagte der Oberst. Das Gefängnis ganz von der Außenwelt abzuschotten sei nicht möglich.
Kontrolle war "Frühjahrsputz"
Es gebe immer eine potenzielle Möglichkeit, etwas hineinzuschmuggeln. Zur Visitierung der Zellen, Betriebsräumlichkeiten und Insassen wurde die Anstalt personell von anderen österreichischen Anstalten unterstützt. Die Kontrolle, die mit einem "Frühjahrsputz" vergleichbar sei, sei aber schon vor der Festnahme Sanaders geplant gewesen, sagte Knebel.
Der Anstaltsleiter sprach bereits vor dem Dementi des kroatischen Anwalts mit Sanader über die im Internet aufgetauchten Aufnahmen. "Er hat sich bei mir nicht darüber aufgeregt", so Knebel. Offensichtlich wurde durch die Beobachtungsöffnung in die Zelle hinein gefilmt beziehungsweise fotografiert.
Aufnahmen mit modernem Handy gemacht?
"Das letzte Video, das aufgetaucht ist, hatte eine sehr gute Qualität. Es ist nicht auszuschließen, dass die Aufnahmen in der Justizanstalt mit einem modernen Handy gemacht worden sind", sagte Knebel. Sanader habe natürlich das Recht zu klagen, im Prinzip handle es sich um eine Verletzung der Privatsphäre.
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