Vergewaltigungsvorwurf

Jürgen Höckner will ÖVP-Bürgermeister bleiben

Oberösterreich
07.07.2021 09:00
„Ich habe nichts Unrechtes getan, daher kämpfe ich für mein Recht“, sagt der mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontierte ÖVP-Politiker Jürgen Höckner. Das mit dem Unrecht muss erst vor Gericht geklärt werden. Das Landtagsmandat hat Höckner zurückgelegt, da der Strafprozess noch andauert. Ums Bürgermeisteramt in Scharten, wo ihn seine Ortspartei geschlossen stützt, will er aber kämpfen.

Einen Tag vor der Wahl, am 25. September, hat Höckner seinen 55. Geburtstag. Vielleicht „beschenkt“ ihn die Wählerschaft von Scharten ja wieder mit dem Amt des Ortschefs: „Ich habe mich trotz einer noch ausstehenden gerichtlichen Entscheidung entschlossen, mich erneut der Wahl zum Bürgermeister der Gemeinde Scharten zu stellen“, teilt er den Einwohnern mit. Erstens sei die Kandidatur „ein wesentlicher Bestandteil meiner Auseinandersetzung für Gerechtigkeit und für alle, die mir ihr Vertrauen schenken“.

Wachsende Zuversicht
Zweitens sei „ein wesentlicher Entscheidungsgrund auch die wachsende Zuversicht, in einem zwar bereits unerträglich langwierigen, aber fair empfundenen Prozess vom betrauten Richter- bzw. Schöffensenat freigesprochen zu werden“. Denn die Vorwürfe der ehemaligen Amtsleiterin seien aus seiner Sicht „nicht haltbar“.

ÖVP Scharten stärkt Rücken
Die ÖVP Scharten stehe dabei geschlossen hinter Höckner als Spitzenkandidat, betont Vizebürgermeister und ÖVP-Gemeindeparteiobmann Christian Steiner und macht sich dabei die Argumente Höckners zu eigen. Von der ÖVP-Landespartei ist kein Widerstand zu erwarten; sie könnte auch formal gar nicht eingreifen.

Kein „Comeback“ im Landtag
Somit wird die Entscheidung bei den Wählern und – vielleicht noch mehr – den Wählerinnen liegen. Höckner ist 1997 in der Politik gelandet, „unerwartet“, wie er angibt. 2015, mit 1.789 Wahlberechtigten und 87,4 % Beteiligung, konnte er als Bürgermeister im ersten Wahlgang 68,3 % der Stimmen für sich erobern. Im Landtag ist ihm die Welserin Sybille Prähofer nachgefolgt. Dort plant Höckner kein „Comeback“.

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