Nenad L. (26) war an jenem März-Abend, als er seine Frau und Mutter seiner Kinder in Salzburg tötete, geistig bei vollem Bewusstsein. Das bestätigt nun ein Gutachter. Nicht nur das: Der Neuro-Psychiater attestiert ihm eine „niedrige Gefährlichkeit“ für weitere Straftaten. Die Staatsanwaltschaft feilt an der Mord-Anklage.
Das Ergebnis des Gutachtens ist gerade mit Blick auf das Nach-Tat-Verhalten erstaunlich: Nenad L. hatte, das gab er selbst zu, trotz Kontaktverbots seine Noch-Ehefrau am Abend des 24. März in der Wohnung in der Röcklbrunnstraße besucht. Sie stritten, während die gemeinsamen Kinder (3, 1) schliefen.
Ein Dutzend Mal auf Noch-Ehefrau eingestochen
L. griff zu einem Messer, stach ein Dutzend Mal auf den Frauenkörper ein. Danach verstaute er den blutüberströmten leblosen Körper in der Couch-Lade und rief ein Kindermädchen – damit sie auf die Kleinen schaue, während er sich bei der Polizei stellte und ein Geständnis ablegte.
Im Auftrag der Staatsanwaltschaft hat ein Neuro-Psychiater ein Gutachten erarbeitet: Es ging vor allem um die Frage nach der Zurechnungsfähigkeit und dem Geisteszustand des Serben.
„Es besteht keine gewaltfördernde Geisteskrankheit“
Nun, nach dreieinhalb Monaten, ist das Ergebnis da: „Es besteht keine gewaltfördernde Geisteskrankheit und keine schwere Suchtkrankheit, die Aggressionsdelikte fördern würde“, schreibt der Experte - und gibt „keine positive Gefährlichkeitsprognose“ ab.
Die Staatsanwaltschaft ist nun am Zug. Mit einer Mord-Anklage ist zu rechnen – aufgrund der klaren Sachverhaltslage. Verteidigt wird L. von Anwalt Michael Hofer.
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