„Jedermann“ im Talk

Eidinger: „Spielen mit Verena ist wie guter Sex“

Adabei
07.07.2021 07:42

Lars Eidinger und Verena Altenberger sind Salzburgs neues Traumpaar, bei dem die Chemie zu passen scheint. Und noch mehr, die „Rockstars“ der Festspiele fühlen sich pudelwohl. Wie sehr, verrieten sie im Talk.

Wer sagt, dass der „Jedermann“ nicht überraschen kann? Der Hofmannsthal-Klassiker (heuer Premiere am 17. Juli) erfährt durch seinen 20. Jedermann und seine 36. Buhlschaft (wieder einmal) frischen Wind. Und was für einen. Denn mit Lars Eidinger (45) und Verena Altenberger (31) engagierten die Festspiele an der Salzach zwei der facettenreichsten Schauspieler auf dem Markt.

„Spielen zusammen, nicht gegeneinander“
„Wobei es da überhaupt nicht darum geht, dass irgendwer den anderen an die Wand spielt“, warf der Berliner beim Terrassengespräch ein, „wir spielen zusammen, nicht gegeneinander.“ Überhaupt, er (ausgestattet wird er - ganz nebenbei - vom Modehaus Prada) fühlt sich hier sichtlich pudelwohl, schwärmt vom „Text lernen, mit Blick auf den Untersberg“.

Die Chemie mit seiner Bühnenkollegin reißt ihn gar zu sehr lebensnahen Vergleichen hin. Auch zu solchen, die auch wir verstehen, denn damit es auf der Bühne klappt, muss es sein „wie bei der Sexualität. Das geht nur gut miteinander ...“ Freilich mit einem Augenzwinkern, aber wir wissen in etwa, was der Top-Schauspieler uns damit sagen wollte.

Das „Jedermann“-Ensemble beim Terrassengespräch über dem Domplatz in Salzburg. Am Montag fand die erste Freiluftprobe statt, und Hauptdarsteller Eidinger konnte gar nicht genug bekommen: „Um 23 Uhr waren wir fertig. Aber ich wollte noch nicht nach Hause. Was mache ich auch zu Hause?“ (Bild: Markus Tschepp)
Das „Jedermann“-Ensemble beim Terrassengespräch über dem Domplatz in Salzburg. Am Montag fand die erste Freiluftprobe statt, und Hauptdarsteller Eidinger konnte gar nicht genug bekommen: „Um 23 Uhr waren wir fertig. Aber ich wollte noch nicht nach Hause. Was mache ich auch zu Hause?“

Altenberger erste Buhlschaft mit Glatze?
Und Altenberger? Sie ist elektrisiert von der Bühne, überhaupt auf dem Domplatz. Dort fand die erste Probe im Freien am Montag statt (ADABEI spielte Mäuschen), und die gebürtige Salzburgerin schien ob dieser Erfahrung ganz im Glück: „Die ersten drei Szenen habe ich mir von ganz hinten in den Rängen angehört. Ich habe mich sehr schnell sehr wohlgefühlt. Es hat sich nach ,zu Hause‘ für mich angefühlt.“

Die Frage um die Kleiderfrage der „Buhlschaft“ - und das alljährliche Griss um das erste Foto davon nimmt sie locker: „Das ist ein wichtiger Aspekt. Aber das ist er bei jedem Stück“, denn Kleider machen nun halt einmal Leute. Auch auf der Bühne.

Ach ja, und die Sache mit den Haaren? Trägt sie nun eine Perücke, oder nicht? Ist ja kein Staatsgeheimnis, „es ist tatsächlich so, dass das zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht feststeht“. Aber nachdem Regisseur Michael Sturminger (siehe Interview unten) ohnehin alles neu aufbaut, würde es nicht überraschen, wenn wir heuer eine Buhlschaft mit Igelfrisur auf jenen Brettern erleben, die (nicht nur) an der Salzach die Welt bedeuten.

„Es bleibt kein Stein auf dem anderen“
Michael Sturminger über die Neuauflage seines „Jedermanns“, den er erstmals 2017 inszenierte.

„Krone“: Wie wird der neue „Jedermann“?
Michael Sturminger: Der ist noch fest im Werden (lacht). Aber er wird auf jeden Fall wild, modern, reduziert, und es bleibt diesmal kein Stein auf dem anderen. Er wird ein richtiges Abenteuer!

Regisseur Michael Sturminger arbeitete in Salzburg mit den „Jedermännern“ Tobias Moretti und Philipp Hochmair. (Bild: Markus Tschepp)
Regisseur Michael Sturminger arbeitete in Salzburg mit den „Jedermännern“ Tobias Moretti und Philipp Hochmair.

Sie haben Ihre Inszenierung in den letzten Jahren überarbeitet, jetzt aber komplett neu aufgesetzt.
Ja, komplett. Das ist eine Neuinszenierung. Das hängt zum einen mit Lars Eidinger als neuem Jedermann zusammen, aber auch ganz viel mit den anderen Besetzungen. Peter Lohmeyer ist als Tod wie eine Katze über die schräge Bühne entlanggegangen. In hochhackigen Schuhen. Jetzt, mit Edith Clever als Tod, geht das natürlich nicht. Eine zarte kleine Frau. Sie steht einfach da, sagt: „Ich bin der Tod“, und wir glauben es ihr. Spätestens mit dieser Besetzungsentscheidung war klar: Das wird etwas komplett anderes, und es wird auf Lars Eidinger zugeschnitten.

Ist diese Buhlschaft mit kurzen Haaren die zeitgemäßeste, die es je gab?
Sie ist die modernste! Diese Buhlschaft und ihr Jedermann sind eine andere Generation, sind ja um mehr als 15 Jahre jünger als ihre Vorgänger. Diese Inszenierung ist auch weniger in einer speziellen Zeit verhaftet. Es ist zeitloser, aber nicht altmodisch. Sondern in dieser Zeitlosigkeit sehr modern.

Ist es nicht schwierig, ein Stück, das man schon inszeniert hat und so gut kennt, nochmals neu aufzusetzen?
Es ist immens schwierig, weil die Latte liegt hoch, aber auch immens interessant. Ein Geschenk! Aber es würden mir nicht viele Hauptdarsteller einfallen, mit denen ich Lust gehabt hätte, es noch mal zu machen. 

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(Bild: kmm)



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