Der chinesische Mobilfunkausrüster und Smartphone-Anbieter Huawei wird Geld mit Patentlizenzen für vernetzte Autos von Volkswagen verdienen. Das Unternehmen gab am Mittwoch einen Lizenzvertrag mit einem Zulieferer des deutschen Automobilkonzerns bekannt. Der Name des Zulieferers wurde zunächst nicht genannt.
Bei dem Deal gehe es um Patente, die zum Grundstock des LTE-Datenfunks gehörten, hieß es. Es sei der bisher größte Lizenzvertrag von Huawei in der Autobranche. Der Konzern rechnet demnach damit, dass mit bestehenden Lizenzvereinbarungen mehr als 30 Millionen Fahrzeuge lizenziert werden.
Seit Autos verstärkt mit Mobilfunkmodulen ausgestattet werden, sind Patentlizenzen für entsprechende Technologien zu einem brennenden Thema für Fahrzeughersteller geworden. Netzwerkausrüster wie Nokia oder Huawei halten viele Patente für grundlegende technische Lösungen und wollen Geld sehen. Ein Streitpunkt ist dabei unter anderem, ob die Lizenzen von Zulieferern ausreichen. Zugleich ist es üblich, dass die Patenthalter einen Anteil vom Verkaufspreis bekommen - da wird gestritten, ob die richtige Größe der Preis des gesamten Autos oder nur des Bauteils ist.
Erst Anfang Juni hatten Daimler und Nokia ihren langen Patentstreit mit einem Deal beigelegt. Für Huawei ist die Vereinbarung mit dem VW-Zulieferer ein besonders wichtiger Erfolg: Der chinesische Konzern ist durch US-Sanktionen schwer unter Druck geraten. In westlichen Smartphone-Märkten hat die einstige weltweite Nummer zwei massiv an Boden verloren, weil die Geräte ohne Google-Dienste auskommen müssen. Zudem zeichnet sich ab, dass Huawei sich keine großen Hoffnungen auf eine substanzielle Beteiligung am Ausbau der superschnellen 5G-Mobilfunknetze machen kann.
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