Viel zu wertvoll!

Baby Lili wird nicht im royalen Taufkleid getauft!

Adabei
08.07.2021 10:18

Geht es nach der Tradition des britischen Königshauses, wird Herzogin Meghans und Prinz Harrys Tochter Lilibet Diana mit etwa drei Monaten spätestens Ende August, Anfang September getauft. Seit den Zeiten von Queen Victoria werden alle royalen Babys an diesem Tag in ein Taufkleid gehüllt, dass die legendäre Königin einst für die Taufe ihrer Tochter in Auftrag gab. Seit den 2000er-Jahren tragen sie ein nicht minder wertvolles Replikat, wenn der Bischof Wasser aus dem Jordan auf das Haupt des Täuflings träufelt. Und genau um dieses könnte sich ein neuerlicher Zwist zwischen Harry und dem Königshaus entwickeln. Denn die Queen weigert sich, das von der Königsfamilie in Ehre gehaltene Stück für den besonderen Anlass in die USA zu schicken. 

Dabei handele es sich jedoch keinesfalls um eine Boshaftigkeit der 95-jährigen Monarchin, erklärte die Historikerin Marlene Koenig jetzt der britischen Zeitung „Express“, sondern um reine Vorsicht: „Es soll keine Beleidigung sein, aber es ist zu teuer und selbst wenn es per Express-Versand durch die britische Botschaft verschickt wird, gibt es immer noch einige Probleme“. Es sei einfach zu wertvoll, teuer und wichtig, als dass es Großbritannien verlassen dürfte.

Offizielles Foto nach der Taufe von Archie: Herzogin Camilla, Prinz Charles, Meghans Mutter Doria Ragland, Lady Jane Fellowes und Lady Sarah McCorquodale, Prinz William und Herzogin Kate (v. l.) (Bild: AFP)
Offizielles Foto nach der Taufe von Archie: Herzogin Camilla, Prinz Charles, Meghans Mutter Doria Ragland, Lady Jane Fellowes und Lady Sarah McCorquodale, Prinz William und Herzogin Kate (v. l.)
Das traditionelle Taufkleid der britischen Königsfamilie (Bild: Ian Lloyd / Camera Press / picturedesk.com)
Das traditionelle Taufkleid der britischen Königsfamilie

Taufe in England „wäre schönes Zeichen“
Dass Prinz Harry und Herzogin Meghan mit ihren Kindern Lili und Archie nach Großbritannien kommen, um das Familienereignis mit Uroma Queen Elizabeth II., Opa Prinz Charles, Onkel William, Tante Kate, den Cousins Prinz George, Prinz Louis, Cousine Prinzessin Charlotte und dem Rest des Königshauses zu feiern, wird angezweifelt. Zu verärgert ist man dies- und jenseits des Atlantiks nach den Enthüllungsinterviews des Herzogspaares von Sussex in den vergangenen Monaten, in denen es mit Vorwürfen gegen die Königsfamilie nicht gespart hat. Besonders Prinz Charles bekam zuletzt von Harry sein Fett weg, der in der Dokumentation über seine psychischen Probleme seinem unempathischen Vater die Schuld an seinen Panikattacken gab. 

Die royale Expertin Koenig zufolge böte aber gerade die Taufe der kleinen Lilibet die perfekte Gelegenheit für eine Versöhnung mit dem Königshaus: „Ich denke, es wäre ein gutes Zeichen, eine schöne Taufe mit der unmittelbaren Familie zu haben, besonders, wenn Charles so seine neue Enkelin und die Königin ihre Urenkelin sehen könnte“, erklärte sie. Marlene Koenig sagt auch: „Ich wäre sehr überrascht, wenn sie zur Taufe des Babys nach Großbritannien kommen.“ Schon bei den letzten Besuchen Harry in Großbritannien war es zu keiner Annäherung gekommen.

Prinz Harry mit drei Monaten nach seiner Taufe im Arm seiner Mutter Prinzessin Diana. (Bild: PA / picturedesk.com)
Prinz Harry mit drei Monaten nach seiner Taufe im Arm seiner Mutter Prinzessin Diana.

Eigene Regeln
Bei der Enthüllung des Diana-Denkmals in der vergangenen Woche sollen die zerstrittenen Brüder William und Harry kaum ein Wort miteinander gesprochen haben. Wie schon bei der Beerdigung von Prinz Philip soll nur vor den klickenden Kameras gut Miene zum bösen Spiel gemacht worden sein. Prinz Charles hielt sich sowieso fern. Herzogin Kates Teilnahme war kurzfristig gecancelt worden, weil Prinz Harry ja ohne Gattin Meghan angereist war. Es hätte ein schlechtes Bild ergeben. Ob der jüngere Sohn von Prinz Charles wenigstens mit seiner Großmutter Queen Elizabeth gesprochen hat, ist unklar. Es hieß zwar, sie sei auf dem Weg nach Frogmore Cottage gesehen worden, ob sie Harry dort besucht hat oder lediglich mit ihren Hunden im Park spazieren gegangen ist, wurde nicht bekannt. 

Die Taufe von Baby Lilibet dürfte somit eine rein „private“ Angelegenheit von Prinz Harry und Herzogin Meghan in den USA werden. Mit eigenen Regeln und Traditionen und einem kalifornischen Taufkleid, das möglicherweise sowieso mehr nach dem Geschmack von Meghan Markle ist. Vor ihrer Hochzeit fand sie alles ein wenig muffig. So soll sie sich über den Geruch in der St. Georges Kapelle beschwert haben. Wer weiß, wie begeistert sie dann über ein getragenes Taufkleid ist.

Prinzessin Charlotte nach ihrer Taufe in der St. Mary Magdalene Church in Sandringham (Bild: Chris Jackson / PA / picturedesk.com)
Prinzessin Charlotte nach ihrer Taufe in der St. Mary Magdalene Church in Sandringham
Prinz William und Herzogin Kate mit Baby George vor dessen Taufe. (Bild: John Stillwell / PA / picturedesk.com)
Prinz William und Herzogin Kate mit Baby George vor dessen Taufe.
Herzogin Kate trägt Prinz Louis zu seiner Taufe in der Chapel Royal im St. James‘s Palast. (Bild: Dominic Lipinski / PA / picturedesk.com)
Herzogin Kate trägt Prinz Louis zu seiner Taufe in der Chapel Royal im St. James‘s Palast.

Lange Tradition
Seit viktorianischen Zeiten sind Babys aus dem Hause Windsor in dem Kleid aus dem Jahr 1841 getauft worden, auch Queen Elizabeth selbst, ihr Sohn Prinz Charles sowie die Prinzen William und Harry. Das Kleid ist auf zahlreichen Tauf-Fotos der Königsfamilie verewigt.

Vor einigen Jahren hatte die Queen bei ihrer Schneiderin Angela Kelly eine Kopie in Auftrag gegeben, da das Original immer brüchiger und empfindlicher geworden war. Die Nachbildung kam erstmals 2008 bei der Taufe von Williams Cousin James zum Einsatz. Auch die Kinder von William und Kate, George, Charlotte und Louis, haben es getragen. Prinz Harry ließ Archie im Juli 2019 ebenfalls in dem Kleid taufen, wie auf Fotos zu sehen ist. Fotos, die es von Lilibet nicht geben wird. Es könnte sogar sein, dass das Herzogspaar ganz darauf verzichtet, Fotos ihrer Tochter zu veröffentlichen. Ein Grund, Großbritannien zu verlassen, war immerhin auch, ihren Kindern ein möglichst anonymes Aufwachsen zu ermöglichen. Von ihrem Sohn Archie gibt es seit ihres Umzugs in die USA nur wenige Aufnahmen. 

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(Bild: kmm)



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