Verrückt - mit diesem Wort lässt sich wohl die Situation bei BMW am besten beschreiben. Am selben Tag, an dem der deutsche Premiumhersteller Rekordabsatzzahlen für die ersten sechs Monate 2021 präsentierte, wurden im Werk in Steyr die Weichen für die Kurzarbeit gestellt. Ab 19. Juli soll diese Phase schon beginnen.
Die Werks-Verantwortlichen, Betriebsrat, Gewerkschaft und Mitarbeiter des Arbeitsmarktservice ließen am Mittwoch gemeinsam die Köpfe rauchen, um eine gute Lösung für die angespannte Situation bei BMW Steyr zu finden. Denn obwohl die Absatzzahlen des Premiumherstellers in den ersten sechs Monaten 2021 in Rekordhöhen schnellten, zwingt der weltweite Mangel an Elektronikchips auch BMW in die Knie. Der Konzern beschreibt das mit „vereinzelten Anpassungen des Produktionsprogramms“, die vorgenommen wurden.
Nr.-1-Werk für Motoren
Eine Situation, die den Standort Steyr voll trifft. Schließlich ist in Oberösterreich das größte Motorenwerk der BMW-Gruppe beheimatet. Tausende Antriebe und Motorenteile verlassen normal das Werk, um zu internen Produktionsstandorten transportiert und dort verbaut zu werden. Und jetzt? Mit Schichten, die ausfielen und dennoch bezahlt wurden, und Produktionspausen wurde zuletzt auf die ins Stocken geratene Autoproduktion reagiert.
Nun wurden am Mittwoch die Rahmenbedingungen festgelegt, um am 4400 Mitarbeiter starken Standort Kurzarbeit anmelden zu können. Die Phase der reduzierten Produktion, in der auch Gehaltseinbußen in Kauf genommen werden, soll am 19. Juli beginnen.
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