Ein turbulenter Almsommer hat begonnen: Rund 80 Schafe wurden schon von Wölfen gerissen, obwohl die Tiere erst seit drei Wochen auf den alpinen Weiden grasen! Besonders schlimm ist die Situation in den Karnischen Alpen, wo Bauern einen Antrag ans Land gestellt haben, die Problemwölfe erlegen zu lassen.
Mittwochfrüh: Schwer bepackt, steigt Biobauer Martin Martin hinauf auf den Grat oberhalb der Kirchbacher Wipflalm im Gailtal. „Vier Mutterschafe und sieben Lämmer haben Wölfe in den vergangenen Tagen allein hier gerissen“, erzählt Martin beim Ortsaugenschein der „Krone“.
Um die Tiere vor weiteren Angriffen zu schützen, wurde hier erstmals in Kärnten gemeinsam mit dem Österreichzentrum für Bär, Wolf und Luchs in 1900 Meter Seehöhe ein Pferch mit leistungsstarkem Elektrozaun, bunten Blinklichtern und Kameras aufgestellt.
„Die Maßnahme hat kurzfristig funktioniert“, so Martin: „Trotzdem ist es keine Dauerlösung!“ Denn jeden Abend müssen die rund 200 Schafe in den Pferch getrieben werden. Frühmorgens werden die Tiere dann wieder auf die Weideflächen gebracht.
Das sei nur möglich, weil auf Martins Biobauernhof alle mitanpacken. Dafür werden ein paar Bergwiesen weiter östlich inzwischen täglich tote Tiere auf der Poludnigalm aufgefunden.
„So schlimm wie heuer war es bisher noch nie!“, erklärt Sepp Obweger, der Obmann des Kärntner Almwirtschaftsvereines. „Hirten konnten kürzlich zwei Wölfe beobachten, einen großen und einen kleinen.“
Die Almbauern fühlen sich von Politik und Gesellschaft im Stich gelassen. Seit Jahren würden sie auf die Problematik aufmerksam machen - geschehen sei bisher jedoch nichts. Die Bauern von Egger-, Poludnig- und Wipflalm hätten laut Obweger deshalb den Antrag für eine Ausnahmegenehmigung ans Land gestellt, um die Problemwölfe erlegen zu können.
Sollte der Abschuss tatsächlich erlaubt werden, müssten die Almbauern dafür erst einen Jäger finden. Denn viele fürchten, an den Pranger gestellt zu werden.
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