Spätabendliche Wettfahrten, begleitet von wildem Reifengequietsche und voll aufgedrehten Autoradios, bringen die Anrainer der Linzer Durchzugsrouten Humboldt- und Dinghoferstraße sowie der Bürger- und Bismarckstraße regelmäßig um den Schlaf. „Man kann über Nacht hier kein Fenster gekippt lassen, es geht fast zu, wie auf der Autobahn“, ärgert sich Heli Schreder, Sprachrohr der lärmgeplagten Anrainer im Neustadtviertel.
Zwei Tote klagen an
Nach einem Horror-Unfall Ende April mit zwei Toten – ein vor der Polizei flüchtender Motorradraser (24) hatte den 26-jährigen E-Scooter-Fahrer Peter B. gerammt, als dieser korrekt bei Grün die Humboldtstraße überquerte – hofften die Bewohner noch auf eine baldige Entschärfung der Situation. Sie verlangten die Aufstellung zweier Fix-Radarboxen. Nachdem SP-Stadtchef Klaus Luger sich mit ihrem Anliegen solidarisch erklärt und auch die Finanzierung der Tempo-Messgeräte in Aussicht gestellt hatte, war man allseits hoffnungsfroh.
Die Situation für uns Bewohner ist unerträglich. Dem Politiker-Blabla trauen wir nicht mehr. Die Straßensperre ist nur der Anfang.
Heli Schreder, Anrainer der Humboldtstraße
„Nichts passiert“
„Doch seit damals ist nichts passiert – den Versprechungen ist nichts Konkretes gefolgt. Die Hoffnungen sind Ernüchterung und Enttäuschung gewichen“, sagt Schreder. Heute, Freitag, will man ein erstes Protestzeichen setzen und die Bismarckstraße dreieinhalb Stunden lang blockieren. „Das ist nur ein erster Schuss vor den Bug. Denn als nächstes könnte die Humboldtstraße folgen. Was eine Sperre dort auslöst, lässt sich wohl erahnen.“
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