Enns, älteste Stadt Österreichs, mit immerhin knapp 12.000 Einwohnern, scheint für die ÖBB nur ein notwendiger Stopp zwischen Asten-Fisching und Ennsdorf zu sein. Denn sonst würde man nicht nur Taxis vom Bahnhofsareal aussperren, sondern auch endlich den Zughalt barrierefrei gestalten.
„Krone“-Leser wissen: Seit Jahren kämpft man in Enns für die Barrierefreiheit der Bahnstation. Zwar ist der Zugang zur Bahnhofshalle und zu Gleis eins mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen möglich. Die Gleise zwei und drei sind jedoch nur durch eine Unterführung und die damit verbundenen Stufen zu erreichen.
Umweg über St. Valentin
Heißt: Körperbeeinträchtigte Menschen, die mit der Bahn etwa nach Linz fahren wollen, müssen in die andere Richtung bis St. Valentin, dort per Aufzug auf die andere Seite, um dann wieder retour Richtung Linz reisen zu können. Unfassbar!
Zusicherung nicht eingehalten
2018, als die Landesausstellung in Enns zu Gast war, gab es statt einer neuen Station seitens den ÖBB nur eine Ermäßigung für Reisende mit Behinderung und die Zusicherung, dass der Bahnhof im Programm für die Schaffung barrierefreier Bahnhöfe enthalten wäre. Passiert ist seitdem nichts. Im Vorjahr startete man einen neuen Versuch mit einer einstimmig beschlossenen Resolution an die ÖBB, den Baubeginn mit 2021 zu starten. Vergeblich! Dabei werden Orte mit „Points of special Interests“, Stationen in der Nähe von Sonderkrankenanstalten bevorzugt behandelt. Die 900 Meter entfernte Reha-Klinik zählt wohl nicht.
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