Nach dem glimpflich verlaufenen Entgleisen der Murtalbahn im Salzburger Lungau Freitagfrüh mit 17 zumeist leicht verletzten Personen, wird der Zugverkehr mit Anfang nächster Woche wieder aufgenommen. „Die Gleise sind nur leicht beschädigt“, teilte Gerhard Harer, Geschäftsführer der Steiermark Bahn und Bus (StB) am Samstag mit. Die auf den Schienen verbliebenen beiden Garnituren wurde schon abgeschleppt und begutachtet. Der Schaden stellte sich als gering heraus.
Unterdessen grübelten Experten des Bahnbetreibers, wie der 32 Tonnen schwere Triebwagen aus der Mur gehievt werden könnte. „Wir sind am Ausarbeiten eines Bergekonzeptes“, sagte Harer. Durch die steile Hanglage sei es am wahrscheinlichsten, von der anderen Seite der Mur eine eigene Zufahrt zu bauen, um mit einem speziellen Kran das in den Fluss gestürzte Fahrzeug herauszuheben.
Den Zeithorizont der Unternehmung und anfallende Kosten dazu könne man aber erst in der kommenden Woche genauer nennen. Dass der Triebwagen im Wasser ein Totalschaden wäre, glaubte Harer aber nicht. „Wir haben alte, aber sehr stabile Fahrzeuge.“
Ölsperren errichtet
Ebenso sei die Umweltgefahr gering. Anfänglich sei Diesel ausgetreten, man kontrolliere auch mit eigenen Leuten vor Ort. Wie ein Bahninsider der APA mitteilte, wurden etwas unterhalb der Unfallstelle in einem ruhigeren Fluss-Abschnitt von der Feuerwehr Ölsperren errichtet.
Der Unfall passierte kurz nach der Landesgrenze zur Steiermark zwischen Predlitz und Kendlbruck in einer leichten Kurve. Ein Baum war in der Nacht aufgrund eines Gewitters und des nächtlichen Starkregens von der Böschung auf die Gleise gestürzt sein. Das Triebfahrzeug konnte trotz Notbremsung einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Der Zug entgleiste, ein Waggon stürzte über den rund fünf Meter hohen Bahndamm in die daneben fließende Mur.
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