„Ziemliches Pech“

Entgleiste Murtalbahn: Wie konnte das passieren?

Salzburg
11.07.2021 06:01

Der Schock sitzt tief, doch das Unglück hätte noch viel schlimmer ausgehen können: Nachdem am Freitagmorgen ein Zug der Murtalbahn mit 53 Schülern entgleiste, stellt sich nun die Frage, ob dieser Unfall zu verhindern gewesen wäre. Ganz auszuschließen seien solche Ereignisse leider nie, sagen die Streckenbetreiber. Es sei „ziemliches Pech“ gewesen.

Wie ein Mahnmal liegt das Wrack des Triebwagens in der Mur bei Ramingstein (Salzburg), nur rund 100 Meter von der steirischen Landesgrenze entfernt. Am Freitag in der Früh entgleiste hier eine Garnitur der Murtalbahn wegen eines entwurzelten Baums auf den Schienen - die „Steirerkrone“ hat berichtet. 53 Fahrgäste - vorwiegend steirische Kinder und Jugendliche, die auf dem Weg in die Schule nach Tamsweg waren - erlebten den Horror-Unfall mit. 17 Schüler wurden dabei verletzt, ein Bursche musste wegen eines Oberarmbruchs operiert werden.

Gerhard Harer, Chef der Steiermarkbahn (Bild: Michael Schaffer-Warga)
Gerhard Harer, Chef der Steiermarkbahn

Schon ein Blick auf die Fotos des in die Mur gestürzten Waggons genügt, um festzustellen: Wer in diesem Zug saß, hatte riesiges Glück im Unglück. Jetzt stellt sich die Frage, wie es zu diesem dramatischen Ereignis kommen konnte - und warum die Strecke nach einer Unwetternacht nicht kontrolliert wurde.

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Die Strecke verläuft durch alpines Gelände. Zur Gänze verhindern werden wir solche Zwischenfälle leider nie können.

Gerhard Harer, Chef der Steiermarkbahn

„Die Unwetter in der Nacht auf Freitag waren lokal stark begrenzt, und es gab für uns keine Anzeichen, die eine Streckenbegehung notwendig gemacht hätten“, so Gerhard Harer, Geschäftsführer der Steiermarkbahn. Es sei „ziemliches Pech“ gewesen und „völlig unerwartet“ gekommen.

Ermittlungen: Beteiligte werden einvernommen
Zum genauen Unfallhergang ermittelt die Polizei. Derzeit werden Beteiligte befragt, Details stehen aus. Die zwei auf den Gleisen stehen gebliebenen Waggons wurden inzwischen in die Werkstatt gebracht. Anfang kommender Woche sollen auch schon wieder Züge auf den Schienen rollen. Unterdessen grübeln Experten des Bahnbetreibers, wie der 32 Tonnen schwere Triebwagen aus der Mur gehievt werden könnte.

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