Horrorunfall am Sonntagvormittag vor dem Chorherren-Stift St. Florian bei Linz. Ein 86-jähriger Autofahrer war durch eine Menschenmenge gerast. Er dürfte Brems- und Gaspedal verwechselt haben und krachte in einen Marktstand. Zwölf Personen, unter ihnen auch der Lenker, wurden verletzt - eine Frau sogar lebensgefährlich. „Wir waren alle in Schockstarre“, berichtete der Bürgermeister.
„Seitdem ich mich erinnern kann, gibt es einmal im Jahr diesen Obst- und Gemüsestand direkt vor dem Stift“, sagt St. Florians Bürgermeister Bernd Schützeneder, der selbst nur knapp dem Horrorcrash entkommen ist. „Ich befand mich in der Kirche. Wir waren gerade beim Auszug, als der Unfall passierte. Wären wir schon draußen gewesen, hätte es noch mehr Opfer gegeben“, so Schützeneder. Auch drei Ärzte waren beim Gottesdienst anwesend, halfen bei der Erstbehandlung mit.
Wir waren alle in Schockstarre, haben am Anfang gar nicht gewusst, wie viele Leute wirklich betroffen sind. Ich danke den Einsatzkräften und wünsche den Verletzten alles Gute.
Bernd Schützeneder, Bürgermeister von St. Florian bei Linz
Keine Chance auszuweichen
Gegen 10.30 Uhr war der 86-jährige Lenker aus Gramastetten ungebremst in den Marktstand gekracht. Verkäufer und auch die Kunden hatten nicht den Funken einer Chance auszuweichen, wurden vom heranrasenden Wagen erfasst.
Eine Überfahrene lag verletzt unter dem Auto
Eine Frau wurde vom Pkw des Pensionisten überrollt und blieb darunter liegen. „Die Patientin schwebt in Lebensgefahr. Sie erlitt ein Überrolltrauma und schwere Verletzungen am Brustkorb und am Becken. Wir haben sie als Erste in ein Spital gebracht“, so Claudia Engertsberger, Einsatzleiterin vom Roten Kreuz. Insgesamt wurden bei dem Unglück zwölf Personen, unter ihnen auch der Lenker, verletzt. Zehn mussten ins Spital, fünf von ihnen erlitten schwere Blessuren. Das jüngste Opfer ist 19 Jahre, die übrigen zwischen 49 und 75.
Unfalllenker suchte Parkplatz
Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist noch nicht eindeutig geklärt. Der betagte Lenker dürfte Brems- und Gaspedal verwechselt haben. Im ersten Gespräch mit Polizisten gab er an, dass er seinen VW Tiguan zum Stillstand brachte, weil er einen Parkplatz suchte. Warum er dann aber beschleunigte und durch den Marktstand und die Menschen raste, ist unklar.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.