Reiseakkus, auch Powerbanks genannt, sind auf Reisen eine praktische Sache, verlängern sie doch fernab der nächsten Steckdose die Akkulaufzeit von Smartphones, Laptops oder anderen mobilen Geräten. Doch die Stromkonserven bergen gerade jetzt im Sommer erhebliche Risiken, warnt der deutsche TÜV: Bei unsachgemäßer Anwendung oder Lagerung - etwa im heißen Auto - herrscht Explosionsgefahr.
Rechtzeitig zur Urlaubssaison warnt der TÜV vor den Gefahren bei Reiseakkus. Grundsätzlich seien diese eine praktische Sache. „Allerdings können die kleinen Strompakete bei Materialschäden oder unvorsichtiger Nutzung gefährlich sein“, mahnt Hermann Dinkler, Brand- und Explosionsschutzexperte des TÜV, in einer Pressemitteilung.
Keinesfalls im heißen Auto liegen lassen!
Damit Reiseakkus gefahrlos genutzt werden können, sollte man laut TÜV bei der Anwendung einige Dinge berücksichtigen, die auch für andere akkubetriebene Geräte gelten: So sollte man die Stromlieferanten etwa keinesfalls in der prallen Sonne im Auto liegen lassen. Hier bilde sich ein Wärmestau, der schlimmstenfalls zur Explosion der Powerbank und in Folge zu einem Brand im Auto führen könnte.
Aber auch an der frischen Luft kann intensive Sonneneinstrahlung zu Überhitzung und Bränden führen - etwa, wenn man Reiseakku und Handy beim Laden im Rucksack trägt und viel Sonne auf selbigen scheint.
Bei Gewalteinwirkung droht Kurzschluss
Gefahr droht auch, wenn eine Powerbank beschädigt wird. Wenn diese „herunterfällt, kann es im Inneren der Akkuzelle zu Kurzschlüssen kommen. Die dabei entstehende Hitze kann im schlimmsten Fall zu einem Brand führen“, sagt Dinkler.
Auf solche Schäden können äußere Veränderungen am Reiseakku hinweisen: Bläht sich die Stromkonserve auf, verformt sich das Gehäuse oder entdeckt man Schmelz- oder Anlaufstellen am Metall, sollte man den Akku keinesfalls mehr verwenden und ihn fachgerecht entsorgen.
Ladevorgang überwachen!
Wer seine Mobilgeräte mit einem Reiseakku auflädt, tut laut TÜV gut daran, den Ladevorgang zu überwachen. Einfach die Powerbank beim Laden hin und wieder in die Hand nehmen und die Temperaturentwicklung prüfen: Ist der Akku so heiß, dass man ihn nicht mehr halten kann, sollte man den Ladevorgang sofort unterbrechen.
Von langen nächtlichen Ladevorgängen wird wegen Überhitzungsgefahr abgeraten. Beim Laden von Mobilgeräten sollte man darauf achten, dass die Ausgangsspannung der Powerbank zum Gerät passt. Außerdem sollte man, um die Lebensdauer von Reiseakkus zu verlängern, diese nicht vollständig entladen, sondern immer etwas Restenergie drin lassen.
Beim Kauf auf Prüfsiegel achten!
Grundsätzlich berge jeder Lithium-Ionen-Akku ein geringes Explosionsrisiko. Um das Risiko zu minimieren, sollte man beim Kauf auf Prüf- und Sicherheitssiegel achten. Dazu zählt die CE-Kennzeichnung, mit der die Hersteller bestätigen, sich an die gesetzlichen Vorgaben zu halten. Noch besser sei das freiwillige GS-Zeichen oder ein TÜV-Prüfzeichen, die belegen, dass die Powerbank von einer unabhängigen Prüfstelle begutachtet wurde.
Wenn der Akku anfängt zu brennen, bilden sich giftige Dämpfe. In dem Fall sollte man sich sofort vom Brandort entfernen und die Feuerwehr anrufen.
Hermann Dinkler, Brand- und Explosionsschutzexperte des TÜV
Bei Billigangeboten aus Fernost fehlen solche Prüfsiegel oft. „Wenn der Akku anfängt zu brennen, bilden sich giftige Dämpfe. In dem Fall sollte man sich sofort vom Brandort entfernen und die Feuerwehr anrufen“, sagt Dinkler. Löschversuche mit Wasser sollte man bei brennenden Akkus, die binnen Sekunden Temperaturen von 1000 Grad erreichen, unterlassen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.