Die Umweltbehörde im US-Bundesstaat Indiana beobachtet seit geraumer Zeit ein mysteriöses Phänomen: In den vergangenen Wochen sind Hunderte Singvögel an einer bisher unbekannten Ursache gestorben. Die Tiere haben verkrustete Augen und geschwollenen Köpfe, können nicht mehr fliegen und verenden schließlich. Experten befürchten eine Epidemie.
Odessa Wallace (Bild unten) machte eine verstörende Entdeckung, als sie vor ihrem Geschäft die Pflanzen goss. „Da war dieser arme kleine Vogel, der aussah, als würde er schlafen. Aber er schlief nicht.“ Mit ihrer Beobachtung ist Wallace nicht allein im US-Bundesstaat Indiana. Die dortige Umweltbehörde hat in den vergangenen Wochen ständig ähnliche Berichte erhalten.
Die Experten untersuchen bereits, ob es sich bei dem Vogelsterben um eine Epidemie handelt. Bis dato ist unklar, woran die Tiere tatsächlich sterben. Seit Mai wurden in Indiana 285 Fälle dokumentiert, man geht allerdings davon aus, dass bereits Tausende Vögel verendet sind. Denn auch aus den Bundesstaaten Virginia, West Virginia, Maryland, Ohio und Washington, D.C. werden ähnliche Fälle gemeldet.
Tiere zeigen neurologische Auffälligkeiten
Neben den bereits beschriebenen Beeinträchtigungen zeigen die Vögel auch neurologische Auffälligkeiten. Die Behörden haben die Bevölkerung deshalb aufgefordert, Vogelhäuschen oder -tränken sowie Futterstellen zu entfernen. So sollen Ansammlungen von Vögeln vermieden und die schnelle Ausbreitung der merkwürdigen Krankheit gebremst werden.
Sind Zikaden schuld?
Möglicherweise steht das Vogelsterben mit dem Auftreten der Zikaden in Verbindung. In einigen Gebieten, in denen kranke Vögel beobachtet wurden, gebe es derzeit große Zikaden-Populationen, so Experten. Es sei denkbar, dass die Vögel Zikaden gefressen haben, die mit Insektiziden besprüht worden waren, oder dass die Insekten einen Pilz in sich tragen, der bei den Vögeln die erwähnten Krankheitssymptome verursacht.
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