Sebastian Kurz (ÖVP) ist am Montag im New York mit UNO-Generalsekretär Antonio Guterres zusammengetroffen. Der Portugiese habe sich für das Krisenmanagement Österreichs während der Pandemie bedankt, berichtete der Kanzler. So habe Österreich auch die UNO-Mitarbeiter in Wien „mitgeimpft“. „Das ist sehr gut angekommen beim UNO-Generalsekretär, und dafür hat er sich bedankt.“
Kurz kündigte unterdessen eine umfassende Impfstoffspende an. „Alle Impfdosen, die wir nicht selbst verwenden, spenden wir an Länder, die im Vergleich zu Europa und den USA unterversorgt sind“, sagte er vor Journalisten. Kurz berichtete Guterres auch, dass Österreich eine Million Impfdosen an Staaten des Westbalkan spenden wird. Dabei werde es sich um AstraZeneca-Impfdosen handeln, „weil das bei uns nur noch eingeschränkt verwendet wird“.
Auswirkungen der Pandemie in Afrika dramatisch
Guterres habe ein „dramatisches“ Bild der Pandemie gezeichnet. Insbesondere wird damit gerechnet, dass sie „gerade ärmere Länder noch länger beschäftigen wird“. Während es etwa in Österreich als export- und tourismusorientiertem Land einen „enorm positiven Boost“ für die Wirtschaft mit einer Wachstumsrate von heuer vier Prozent geben wird, werde für Afrika heuer nur drei Prozent Wachstum erwartet, sagte Kurz.
Lob auch für Österreichs Klimastrategie
„Sehr positiv gesehen“ wird von der UNO auch die österreichische Klimastrategie, so Kurz. Österreich habe nämlich ambitioniertere Ziele als die EU. Es wolle bis 2040 klimaneutral sein und bis 2030 den gesamten Strom aus erneuerbarer Energie produzieren. „Das ist ein sehr ambitioniertes, aber machbares Ziel.“ Die österreichische KIimapolitik stoße auch in vielen anderen Ländern auf Interesse. So habe etwa die kolumbianische Vizepräsidentin Lucia Ramirez Blanco bei einem Treffen am Montag im UNO-Hauptquartier Interesse an der österreichischen Wasserkraft-Technologie gezeigt, sagte Kurz.
Kurz: „UNO-Sitz eine besondere Ehre“
Guterres war kürzlich für eine zweite fünfjährige Amtszeit als UNO-Generalsekretär bestätigt worden. Entsprechend waren auch die Pläne des portugiesischen Ex-Premiers für eine „Neuausrichtung“ der Vereinten Nationen ein Thema. „Unser Fokus liegt auf dem Amtssitz Wien“, betonte Kurz die Bedeutung des dritten UNO-Sitzes. Für ein kleines Land sei ein UNO-Sitz nicht nur „eine besondere Ehre“, sondern auch eine Möglichkeit zum „Mitgestalten“, weil man den UNO-Institutionen nahe sei. Außerdem sei die UNO mit 18.000 Mitarbeitern und ihren Familienangehörigen „zu einem großen Wirtschaftsfaktor“ für Österreich geworden.
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