Die kleine Antonia aus Kärnten wurde nur wenige Wochen alt. Woran das Baby starb, ist bis heute nicht ganz klar - denn der Gerichtsgutachter sprach von Schütteltrauma, ein privat beauftragter Kinderspezialist von plötzlichem Kindstod. Antonias Eltern wollen mit ihrem Fall aufzeigen, wo es im Justizsystem Lücken gibt.
„Warum ist ein Gutachter mehr wert als der andere?“, fragt Florian (29). Er saß als Babymörder in U-Haft und vor Gericht, ehe ihn acht Geschworene einstimmig und rechtskräftig freigesprochen haben. Zu verdanken hat er das Partnerin Anika, die „keine Sekunde an ihm gezweifelt hat“, und der privat eingeholten Expertise eines Kinderarztes, der vom plötzlichen Kindstod überzeugt ist.
Was Florian nicht versteht, ist, dass dieser Spezialist vor Gericht nicht als gleichwertiger Profi zugelassen wurde, wie auch Verteidiger Alexander Todor-Kostic kritisiert: „Es gibt keine Waffengleichheit. Hätte die Familie nicht so gekämpft, wäre es vielleicht anders ausgegangen.“ Warum die jungen Eltern - sie gedachten mit ihren anderen beiden Kindern vor Kurzem Antonias drittem Geburtstag mit Luftballons und Himmelswünschen - nun an die Öffentlichkeit gehen? „Um zu zeigen, dass das System so nicht passt, und um uns vom Stempel Kindsmörder zu befreien.“
Antonias Fall wird am Donnerstag auch in der ORF-Sendung „Schauplatz Gericht“ behandelt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.