Was ging bloß im Kopf dieses Jugendlichen vor? Mit einer Schreckschusswaffe soll der unbescholtene Mühlviertler (17) den Mitarbeiter eines Linzer Waffengeschäftes bedroht und Revolver, Pistolen, Messer und Munition von ihm gefordert haben. Samt Beute ergriff der Lehrling dann zu Fuß die Flucht, nur vier Minuten später war er bereits geschnappt.
Als Häufchen Elend soll sich der Lehrling aus St. Peter am Wimberg den Ermittlern des Landeskriminalamts bei den Einvernahmen präsentiert haben.„Er war ziemlich kleinlaut, hat den Raubüberfall gestanden und auch, dass er eine Woche davor schon versucht hatte, ins Waffengeschäft einzubrechen“, bestätigt Reinhard Steiner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz.
Von Waffen fasziniert
Die besondere Faszination, die vor allem Faustfeuerwaffen auf ihn ausüben, dürfte den 17-Jährigen zu den kriminellen Taten getrieben haben. Ein terroristischer Hintergrund oder etwaige Verbindungen zu radikalen Szenen waren vorerst nicht auszumachen. „Der junge Mann ist strafrechtlich bisher noch nie in Erscheinung getreten“, so Staatsanwalt Steiner.
Wechselkleidung versteckt
Die Idee zum Überfall dürfte aber nicht spontan entstanden sein. Der Mühlviertler deponierte Wechselkleidung in der Nähe des Tatorts, maskierte sich mit einer FFP2-Maske und marschierte am Montag kurz vor Ladenschluss mit einer Schreckschusspistole ins Waffengeschäft. Dort bedrohte er einen der insgesamt drei Mitarbeiter und forderte ihn ganz gezielt auf, ihm Waffen in seinen Rucksack und Reise-Trolley zu packen.
Der junge Mann gibt an, dass er unbedingt die Schusswaffen haben wollte. Zu welchem Zweck genau, ist noch Gegenstand von Ermittlungen.
Reinhard Steiner, Sprecher der STA Linz
Wertvolle Zeugenhinweise
„Das waren zunächst mehr als 50 Waffen und 1900 Stück Munition. Zehn Waffen hat er aber wieder rausgeräumt“, sagt Steiner. Der Verdächtige flüchtete dann zu Fuß und versteckte sich am Müllablageplatz eines angrenzenden Wohnkomplexes. Dank Zeugenhinweisen wurde er nur kurz darauf von Polizei-Sondereinsatzkräften des Sektors Linz gestellt. Steiner: „Er hat sich widerstandslos festnehmen lassen und wurde in Verwahrungshaft genommen.“
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