Zahlreiche Verletzte

Ein Toter bei Protesten gegen Regierung in Kuba

Ausland
14.07.2021 06:43

Bei einer regierungskritischen Demonstration am Stadtrand von Havanna ist nach Angaben des kubanischen Innenministeriums ein 36-jähriger Mann gestorben. Er habe sich an den derzeitigen „Unruhen“ in Kuba beteiligt habe, berichtete die amtliche kubanische Nachrichtenagentur am Dienstag. Es ist der erste offiziell bestätigte Todesfall bei den Protesten. Mehrere Sicherheitskräfte und Demonstranten seien verletzt worden.

Das Innenministerium „bedauerte“ den Tod des Mannes. In Kuba gibt es seit Tagen beispiellose Proteste gegen die kommunistische Regierung des Landes. Seit Beginn der Proteste wurden dutzende Demonstranten festgenommen oder als vermisst gemeldet. Laut Aktivisten geht die Polizei brutal gegen Protest-Teilnehmer vor. 144 Menschen wurden laut der Protestbewegung San Isidro festgenommen oder gelten als vermisst.

Die kubanische Polizei geht laut Berichten gewaltsam gegen Demonstranten vor. (Bild: APA/AFP/YAMIL LAGE)
Die kubanische Polizei geht laut Berichten gewaltsam gegen Demonstranten vor.

„Nieder mit der Diktatur“
Am Sonntag waren in Kuba tausende Menschen auf die Straße gegangen, um ihrem Unmut über die schlimmste Wirtschaftskrise seit 30 Jahren Ausdruck zu verleihen. Die Demonstrationen fanden in dutzenden Städten statt. Proteste gab es auch am Montag und Dienstag.

Protestteilnehmer riefen unter anderem „Freiheit“ und „Nieder mit der Diktatur“. Die landesweiten Demonstrationen sind für Kuba extrem ungewöhnlich. Die einzigen erlaubten Versammlungen sind normalerweise Veranstaltungen der regierenden Kommunistischen Partei.

In Miami demonstrierten Menschen aus Solidarität mit den regierungskritischen Protesten in Kuba. (Bild: APA/AFP/Eva Marie UZCATEGUI)
In Miami demonstrierten Menschen aus Solidarität mit den regierungskritischen Protesten in Kuba.

Regierung gibt USA Schuld an „Provokationen“
Der amtlichen kubanischen Zeitung „Granma“ zufolge traf sich Präsident Miguel Díaz-Canel am Dienstag mit seinem Vorgänger Raúl Castro sowie den übrigen Mitgliedern des Politbüros der Kommunistischen Partei, um über die Proteste zu beraten. Die Regierung beschuldigt die USA laut der Staatszeitung die Proteste „zum Zweck der Destabilisierung“ Kubas finanziert zu haben. 

In zahlreichen Städten Amerikas gibt es Solidaritätskundgebungen mit den Demonstranten in Kuba. So gingen in Washington, Miami und New York Menschen auf die Straße. Auch in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito, in Brasilia und in weiteren Städten wurde vor den kubanischen Botschaften gegen die Regierung von Präsident Miguel Diaz-Canel demonstriert.

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