"Krone"-Serie

“Von der Wiese bis zur Wärme” – Pellets aus Heu

Steiermark
15.02.2011 17:03
Heutzutage reicht es nicht mehr, einige brave Kühe im Stall oder ein paar Hektar Wald zu haben, um als Bauer überleben zu können. Der moderne Landwirt muss kreativ und umtriebig sein. Daher hat die "Steirerkrone" sich auf den Weg gemacht, um weiß-grüne Bauern auf ihre "Innovationstüchtigkeit" hin zu überprüfen. Im dritten Teil geht es um südoststeirische Bauern, die unter dem Motto "Von der Wiese bis zur Wärme" Pellets aus Heu produzieren. Ihr Konzept wird schon landesweit nachgefragt.

Warum produziert man Heu, das im Endeffekt keiner braucht? Diese Frage hat sich die "Steirerkrone" beim Lokalaugenschein in Radochen gestellt. Die Antwort darauf ist simpel: Das Gras lässt man im Rahmen von Projekten wachsen, damit die Gegend nicht brach liegt - jenes, das aber erst sehr spät geerntet wird, findet nicht wirklich Verwendung in der Fütterung.

Für Schweinefutter oder Ökowärme
Was sogar zu diesem Kuriosum führte: "Wir hatten in unserer Gegend 34 Anzeigen wegen illegaler Heudeponierung im Wald...", so Günter Weiß. Er ist Obmann jener Gemeinschaft von sechs Bauern, die als europäische Innovation Pellets aus Heu presst - für Schweinefutter und als Ökowärme! 600 Heuballen ergeben sich aus 210 Tonnen Heu, und die ersetzen in Summe 90.000 Liter Heizöl, rechnen Weiß und Projektleiter Andreas Breuss vor. Eine Maschine für den Pressvorgang hat man bereits entsprechend adaptiert.

Im Moment ist die Klientel noch die heimische Bauernschaft; das Konzept können Landwirtschaftsgemeinschaften anderer Regionen übernehmen. Doch sobald die Initiative gänzlich den Kinderschuhen entwachsen ist soll es auch Privaten Wärme von der Wiese bis ins Haus bringen. Derzeit tüftelt man noch an der Aschemenge, die im Vergleich zu Holzpellets hoch ist. Und wie man unproblematisch an geeignete, nämlich gusseiserne Heizöfen kommt.

Wärmeleistung steht Holzpellets kaum nach
Die Wärmeleistung, so beteuert Weiß, steht der der Holzpellets kaum nach. Auch den Schweinen schmeckt das neue Futter, wird versichert. Warum man ihnen das Heu nicht gleich unverändert geben kann, liegt daran, dass die modernen Futtermaschinen nicht auf so etwas eingerichtet sind - mit Pellets funktioniert es aber problemlos. Infos unter der Telefonnummer 0676/92 45 568 (Weiß).

von Christa Blümel, "Steirerkrone"
Bild: Günter Weiß (rechts im Bild), der Vertreter der innovativen Bauern, mit Projektleiter Andreas Breuss vor der Maschine, die aus Heu schließlich wertvolle Pellets macht.

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