Die Modellregion Vorarlberg mit ihren frühen Öffnungsschritten sollte wissenschaftlich begleitet werden. Nun liegen erste Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie vor: Die Bevölkerung habe die Begleitmaßnahmen zur Modellregion überwiegend mitgetragen. Die Solidarität sei eine sehr hohe. Die Ergebnisse leiten sich aus einer repräsentativen Telefonumfrage aus den Monaten Mai und Juni ab.
Als sich Vorarlberg dazu entschloss, weit früher als alle anderen Bundesländer Öffnungsschritte zu setzen und somit wieder etwa einen Besuch im Gasthaus möglich machte, wurde auch vereinbart, dass die sogenannte Modellregion Vorarlberg wissenschaftlich begleitet werden sollte.
Nun liegen die ersten Ergebnisse der Studie „COVI-Ad Vorarlberg“ vor, eine Kooperation zwischen der Medizinischen Universität Graz mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES). Die 500 Telefoninterviews stammen aus Mai und Juni diesen Jahres. In erster Linie sei es darum gegangen, ein „Stimmungsbild“ hinsichtlich der Covid-19-Präventionsmaßnahmen einzufangen, sagte Andrea Siebenhofer-Kroitzsch, die Studienleiterin.
Skepsis bei Aussagekraft der Test
Wie die Umfrage zeige, stehe der überwiegende Anteil der Vorarlberger hinter den von der Landesregierung im Frühjahr gesetzten Maßnahmen in der Modellregion, so Siebenhofer-Kroitzsch. Konkret wurden Beschränkungen bei Teilnehmerzahlen, Abstandsregeln, die FFP2-Maskenpflicht, oder auch Eintrittstests bzw. eine Registrierung akzeptiert. 80 Prozent der Bevölkerung waren zum Befragungszeitpunkt zumindest einmal getestet worden. Gefragt wurde auch den Gründen, warum man sich nicht testen lassen wollte. Hier wurde am häufigsten „Skepsis bezüglich der Aussagekraft des Tests“ genannt.
Erstaunlich ist, dass auch nach über einem Jahr Pandemie ein Großteil der Bevölkerung weiterhin bereit sei, sich einzuschränken, um Risikogruppen zu schützen. Am größten sei dieser Anteil bei Personen über 55 Jahren. Insgesamt sei die Solidarität in der Bevölkerung eine hohe. Darüber hinaus hätten weniger als 20 Prozent sogar noch keine Anzeichen einer Übersättigung des Themas gezeigt. Geschlecht und Bildungsniveau hätten übrigens keinen Einfluss auf die Corona-Müdigkeit, heißt es in der Studie.
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