„Schlimmstes Gefühl“

Emotionaler Post! Sancho reagiert auf Rassenhass

Fußball International
14.07.2021 19:54

Nur einen Tag nach Marcus Rashford hat auch Jadon Sancho auf die rassistischen Beleidigungen nach seinem Elfmeter-Fehlschuss im EM-Finale gegen Italien reagiert. In einem emotionalen Twitter-Post wendet sich der Noch-Dortmunder an alle England-Fans.

„Ich werde nicht so tun, als hätte ich die rassistischen Beschimpfungen, die ich und meine Brüder Marcus und Bukayo nach dem Spiel erhalten haben, nicht gesehen, aber das ist leider nichts Neues“, so Sancho, der wohl von Borussia Dortmund zu Manchester United wechseln wird. „Als Gesellschaft müssen wir es besser machen und diese Leute zur Verantwortung ziehen. Hass wird niemals gewinnen. An alle jungen Menschen, die ähnliche Beschimpfungen erfahren haben: Haltet den Kopf hoch und verfolgt weiter euren Traum.“

(Bild: AP)

„Ich war bereit und zuversichtlich“
Zum vergebenen Elfmeter erklärt Sancho: „Mein erster Gedanke, bevor ich in ein Fußballspiel gehe, ist immer: Wie kann ich meiner Mannschaft helfen, wie kann ich helfen, wie kann ich ein Tor erzielen, wie kann ich Chancen kreieren? Und genau das wollte ich mit diesem Elfmeter tun, dem Team helfen. Ich war bereit und zuversichtlich, ihn zu schießen. Das sind die Momente, von denen man als Kind träumt, deshalb spiele ich Fußball. Das sind die Drucksituationen, in denen man als Fußballer sein möchte. Ich habe schon früher auf Vereinsebene Elfmeter geschossen, ich habe sie unzählige Male sowohl für den Verein als auch für das Land geübt, also habe ich mir meine Ecke ausgesucht, aber dieses Mal sollte es einfach nicht sein.“

„Das schlimmste Gefühl“
Die verpasste Titel-Chance schmerzt allerdings noch immer. Sancho: „Ich hatte ein paar Tage Zeit, um über das Finale vom Sonntag nachzudenken und fühle immer noch eine Mischung aus Emotionen. Ich möchte mich bei all meinen Teamkollegen, dem Trainerstab und vor allem bei den Fans entschuldigen, die ich im Stich gelassen habe. Das ist mit Abstand das schlimmste Gefühl, das ich in meiner Karriere erlebt habe. Es ist schwer, das wirkliche Gefühl in Worte zu fassen, aber es gab so viel Positives aus diesem Turnier mitzunehmen, obwohl die Niederlage noch lange schmerzen wird.“

Sancho und seine Teamkollegen Marcus Rashford und Bukayo Saka, die alle drei beim 2:3 im Elfmeterschießen des EM-Finales zwischen England und Italien am Sonntagabend nicht getroffen hatten, wurden im Internet mit rassistischen Anfeindungen überzogen.

Marcus Rashford (Bild: AFP)
Marcus Rashford

Mann festgenommen
Die Polizei in Manchester hat indes am Mittwoch einen Mann festgenommen, weil er eine strafrechtlich relevante Beleidigung gegen Spieler der englischen Fußball-Nationalmannschaft im Netz verbreitet haben soll. Wie die Greater Manchester Police mitteilte, stellte sich der 37-Jährige selbst auf einer Polizeiwache. Er bleibe vorläufig in Gewahrsam, hieß es.

Nach einer Welle rassistischer Beleidigungen im Internet gegen Nationalspieler will die britische Regierung Täter künftig mit Stadionverboten belegen. Das kündigte Premierminister Boris Johnson am Mittwoch im Parlament in London an. „Wenn jemand wegen rassistischer Beleidigungen im Internet schuldig befunden wurde, wird er nicht zum Spiel gehen“, sagte Johnson und fügte hinzu: „Kein Wenn und Aber, keine Ausreden.“

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(Bild: KMM)



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