Wirbel um Maturareise

X-Jam: Anzeigen, Ermittlungen und „Entschädigung“

Österreich
14.07.2021 21:18

Die Vorwürfe, die eine ehemalige Maturantin gegen die Veranstalter von X-Jam äußerte, wiegen schwer. Sie war vor drei Jahren in Kroatien mit K.o.-Tropfen betäubt geworden, konnte sich nicht mehr bewegen und musste abreisen. Daraufhin habe sie 500 Euro bekommen, um zu schweigen. Stimmt so nicht ganz, kontert nun der Veranstalter. „Die Dame verlangte selbst eine teilweise Reiserefundierung. Diese wurde gewährt und angenommen.“

Vorweg: Die Geschichte, die die Ex-Maturantin erzählt, ist alles andere als frei erfunden. Das beweist wohl auch ein E-Mail-Verkehr, den die junge Frau bereits 2018 kurz nach der Tat mit X-Jam führte. Sie sei mit K.o.-Tropfen wehrlos gemacht worden, sei gestürzt und konnte sich daraufhin nicht mehr bewegen. Nachdem es ihr mehrere Tage schlecht ging, wurde sie schließlich von ihren Eltern mit dem Auto abgeholt. 

(Bild: stock.adobe.com/zVg)

500 Euro nur „Entschädigung“
Danach forderte sie per Mail (der Mailverkehr zwischen dem Opfer und X-Jam liegt der „Krone“ vor) aktiv eine finanzielle Entschädigung. Die sie auch bekam - in Form von 500 Euro. Auch wenn dies nach den erlittenen traumatischen Szenen nur ein Tropfen auf den heißen Stein war und offensichtlich keinerlei rechtliche Schritte eingeleitet wurden, wurden so zumindest ihre finanziellen Einbußen teilweise aufgefangen. 

„Kein Wort von nicht an die Öffentlichkeit gehen“
Trotzdem möchte man seitens des Veranstalters klarstellen, dass es sich bei der Zahlung um keine Form des Schweigegeldes handelt. Es könne „kein Wort von nicht an die Öffentlichkeit gehen oder Schweigen sein“ so Sprecher Alexander Khaells-Khaellsberg. Die Dame habe zurecht eine Refundierung gewünscht, nachdem ihre Reise so plötzlich und schlimm endete. Zu den K.o.-Tropfen könne man offiziell nichts sagen, da „kein medizinischer Bericht zu deren Nachweis seitens des Sanitätsteams vorliege.“

Security-Mitarbeiter unter Verdacht
Indessen habe man erste Erfolge bei den internen Untersuchungen zu den Vorfällen zu verzeichnen, wie die Veranstalter weiter erklären. Dabei habe sich der Verdacht gegen einen Sicherheitsmitarbeiter, der als Ordner tätig war, erhärtet. Er wurde vom Unternehmen bei der Landespolizeidirektion Wien angezeigt, da er einem Mädchen auf ihr Zimmer gefolgt sein und sich zu ihr ins Bett gelegt haben soll. 

Die junge Frau setzte sich jedoch gegen Zudringlichkeiten des Mannes zu Wehr und habe so Schlimmeres verhindern können. Für den Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

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