Trauer in Niederlanden
Journalist de Vries nach Mordanschlag gestorben
Der prominente niederländische Kriminalreporter Peter R. de Vries, der am Dienstagabend vor einer Woche mitten in Amsterdam auf offener Straße bei einem Anschlag niedergeschossen wurde, ist tot. Er erlag am Donnerstag in einem Spital seinen schweren Kopfverletzungen. Kollegen und Politiker reagierten bestürzt auf den Tod des bekannten Journalisten.
„Peter hat bis zuletzt gekämpft, aber er hat den Kampf verloren“, sagte seine Familie in einer vom Sender RTL veröffentlichten Mitteilung. Der 64-Jährige war vergangene Woche beim Leidseplein, einem Platz im Zentrum von Amsterdam, angeschossen worden, als er ein TV-Studio verließ, wo er kurz zuvor an einer Live-Sendung teilgenommen hatte.
Kurz nach Tat zwei Verdächtige verhaftet
Die Polizei hat am Tag nach der Tat zwei Verdächtige in Haft genommen. Dabei handelt es sich um einen 21-Jährigen aus Rotterdam und einen 35-jährigen polnischen Staatsbürger. Das Duo wird verdächtigt, direkt an dem Angriff auf de Vries beteiligt gewesen zu sein. Die Polizei hat sich bisher nicht zu Hintergründen der Tat geäußert. Vieles deutet jedoch darauf hin, dass der Mord in Verbindung mit der Arbeit des Reporters steht.
Reporter hatte Polizeischutz abgelehnt
De Vries war aktuell Vertrauensperson des Kronzeugen eines großen Strafprozesses gegen eine Drogenbande. Der Bruder des Kronzeugen sowie sein Verteidiger waren bereits 2019 ermordet worden. Auch der Reporter, der fast 30 Jahre lang der führende Kriminalreporter der Niederlande war, war bedroht worden. Trotzdem hatte er Personenschutz abgelehnt.
War regelmäßig Gast in TV-Talkshows
International bekannt wurde de Vries, der regelmäßig Gast bei TV-Talkshows war, 1987 mit seinem Bestseller über die Entführung des Bierbrauers Freddy Heineken. Im Jahr 2008 gewann er einen Emmy Award für seine Reportagen über den Fall von Natalee Holloway. Die Amerikanerin war 2005 auf der kleinen Karibikinsel Aruba verschwunden und vermutlich von einem Niederländer getötet worden.
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