Gehirnforschung

Im Schlaf prägen sich Erfolgserlebnisse besser ein

(Bild: Maridav/stock.adobe.com)

Im Tiefschlaf wertet das menschliche Gehirn die Ereignisse des Tages aus und legt diese als Erinnerung ab. Eine neue Studie zeigt, dass erfolgreiche Erlebnisse dabei besonders gut gespeichert werden.

Ein Forscherteam unter der Leitung der Uni Genf (Schweiz) wollte wissen, wie das Gehirn die Informationen auswählt, die während des Schlafes verarbeitet und als neu erworbene Erinnerungen abgespeichert werden. Dazu untersuchten die Wissenschafter die Gehirne von 18 schlafenden Menschen, um herauszufinden, ob positive, mit einer Belohnung assoziierte Erfahrungen, andere Prioritäten erhalten als negative Erlebnisse. Sie ließen die Studienteilnehmer vor der Nachtruhe zwei Computerspiele - jeweils ein Gesichtserkennungs- und ein Labyrinth-Spiel - absolvieren und maßen die Hirnströme. Der Spielverlauf wurde jedoch so verändert, dass am Ende der Sitzung jeder Teilnehmer zufällig entweder das Gesichtserkennungs- oder das Labyrinth-Spiel gewann.

Während die Studienteilnehmer schliefen, ließ sich anhand der Hirnströme und Bilder der Magnetresonanztomografie (MRT) erkennen, dass sie nach und nach wieder an die Spiele dachten. Es zeigte sich auch, dass der mit dem siegreichen Spiel verbundene Gehirnzustand (im Vergleich zum Zustand des unbelohnten Spiels) während des nachfolgenden Schlafs vorherrschte. Das Gehirn spielte nämlich in der Tiefschlafphase fast ausschließlich das gewonnene Spiel ab. In Gedächtnistests zwei Tage später erinnerten sich die Probanden auch besser an jenes Erlebnis, das als Erfolg abgespeichert wurde. Die Ergebnisse lassen somit darauf schließen, dass erfolgreiche Erlebnisse im Schlaf bevorzugt wiedergegeben und als Erinnerung stärker eingeprägt werden, wie die Studienautoren im Fachmagazin „Nature Communications“ berichteten.