Hochwasserdrama in D

Fast 60 Tote und jetzt auch noch Plünderungen

Ausland
15.07.2021 16:44

Das Sturmtief Bernd hält mit seinen fatalen Auswirkungen Deutschland weiterhin in Atem. Während eine angekündigte Wetterentspannung den Menschen einen kleinen Hoffnungsschimmer bietet, bringt die Krise aber auch das Böse im Menschen zum Vorschein: So kam es in Stolberg bei Aachen zu ersten Plünderungsversuchen. Die Polizei versucht dem mit einem Großaufgebot an Beamten entgegenzuwirken. Infolge der Flutwellen ist die Zahl der Todesopfer mittlerweile bereits auf 58 angewachsen.

Eigentlich hätten die Einsatzkräfte mit den enormen Wassermassen schon genug zu tun, eine Hundertschaft der Polizei wurde nun aber abgestellt, um die verlassenen Wohnhäuser und Geschäfte im Ort Stolberg vor Plünderungen zu schützen, wie ein Polizeisprecher dem „Stern“ erklärte.

Mehrere Unbekannte flohen vor Polizei 
In drei Fällen hatten Zeugen gemeldet, dass sich in überschwemmten Läden Personen befänden. Die Polizei nahm an einem Juweliergeschäft einen Verdächtigen fest. Als die Beamten an anderen Orten - einem Supermarkt und einer Drogerie - eintrafen, flüchteten demnach mehrere Unbekannte. Ob etwas gestohlen wurde, war zunächst unklar.

Ähnliche Auswirkungen fürchtet auch die Polizei in Koblenz, die via Twitter vor etwaigen Plünderungen in ihrem Zuständigkeitsbereich warnte. Bei einem solchen Verdacht solle unbedingt der Notruf 110 gewählt werden, so der Appell an die Bürger.

Schon 58 Todesfälle zu beklagen
Inzwischen ist die Zahl der Opfer der Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bereits auf 58 Personen angestiegen, wie ein weiterer Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Konkrete Angaben, wo die zusätzlich gemeldeten Toten gefunden wurden, machte er jedoch nicht.

Lage weiter unübersichtlich
Dutzende Menschen gelten nach wie vor als vermisst, ganze Landstriche sind verwüstet, Orte von der Außenwelt abgeschnitten, Häuser weggespült. Obwohl die Lage nach wie vor sehr unübersichtlich ist, gibt es nun auch positive Nachrichten: Nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) dürfte der Höhepunkt der extremen Niederschläge in Teilen Deutschlands überschritten worden sein.

Hochwasserschäden in Bad Münstereifel (Nordrhein-Westfalen) (Bild: EPA)
Hochwasserschäden in Bad Münstereifel (Nordrhein-Westfalen)

Der DWD-Meteorologe Marco Manitta erwartete am Donnerstag „eine Entspannung der Wetterlage“. Zwar könne es weiterhin „punktuellen Starkregen“ geben, dieser sei aber nicht mehr so verbreitet wie in der vergangenen Nacht, sagte Manitta. „Das Unwetterpotenzial sinkt deutlich.“

Merkel äußert Mitgefühl
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dankte am Donnerstag den zahlreichen Helfern. „Ich bin erschüttert über die Katastrophe, die so viele Menschen in den Hochwasser​gebieten durchleiden müssen“, erklärte Merkel laut einem Tweet von Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstag. „Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Toten und Vermissten. Den vielen unermüdlichen Helfern und Einsatzkräften danke ich von Herzen.“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Ländern Hilfe zu.

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