Packende True Story

“127 Hours”: Ein Mann, ein Canyon, eine Amputation

Kino
16.02.2011 15:18
Ein seit mehr als fünf Tagen eingeklemmter Bergsteiger, der sich nur dadurch befreien kann, sich seinen eigenen Arm zu amputieren, macht eine gute (wahre) Geschichte aus. Dass die Ein-Mann-Story des US-Abenteurers Aron Ralston auch einen eindrucksvollen Film hervorbringen kann, beweist Oscarpreisträger Danny Boyle ("Slumdog Millionaire") mit "127 Hours". Mit einer visuell beeindruckenden Dynamik und der schauspielerischen Meisterleistung von James Franco wird der Streifen zum packenden Grenzerlebnis für Hauptdarsteller und Zuschauer.

Im April 2003 machte sich der junge Sportler Aron Ralston (Franco) mit seinem Mountainbike zu einer abenteuerlichen Tour in den abgeschiedenen Blue John Canyon im US-Bundesstaat Utah auf. Nach einer kurzen Begegnung mit zwei Wanderinnen (Kate Mara und Amber Tamblyn) ist er wieder auf sich alleine gestellt - was ihm zum Verhängnis wird. 

Als er ausrutscht und eine Felsspalte hinabschlittert, fällt ein tonnenschwerer Felsbrocken auf ihn herab, der seinen rechten Unterarm in der Spalte einklemmt. Was er anfangs noch mit einem reinen "Oops" kommentiert, wird bald zum Gefängnis: Erste Befreiungsversuche scheitern, der Wasservorrat ist knapp, Familie und Freunde wissen nichts von seinem Ausflug, das Handy liegt zu Hause. Der letzte Ausweg nach fünf langen Tagen: die Amputation seines eigenen Armes.

In einem Zustand von Schlaflosigkeit und Dehydration flüchtet sich Aron in Erinnerungen, Visionen und Sehnsüchte - von der Ameise auf der Haut, die ihn an Berührungen seiner Ex-Freundin erinnert, bis zu Anrufen seiner Mutter, die er nie entgegengenommen hat.

Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: Regisseur Boyle bedient sich der Koordinaten einer wahren und erschütternden Grenzerfahrung und kredenzt uns - ganz perfekter Widerspruch - einen Actionfilm mit einem nahezu bewegungsunfähigen Helden. Überragend James Francos One-Man-Show in der Rolle Ralstons. Fiebrig-akribisch dokumentieren zwei ruhelose Digicams dessen Tortur bis hin zur rettenden Armamputation, ein Akt der Notwendigkeit, der verstört, nicht aber die Sensationsgier des Horrorgenres bemüht. Chronik eines Sportler-Kreuzweges, der die hämische Fratze der unberechenbaren Natur in pittoresken Bildern transportiert.

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