Corona mit ein Grund
Rekord bei Hassverbrechen in England im Vorjahr
Die Zahl rassistisch und religiös motivierter Straftaten ist in England und Wales einer Auswertung der Nachrichtenagentur PA zufolge auf einen Rekordwert gestiegen. Gründe waren vor allem die Corona-Lockdowns sowie die Proteste der „Black Lives Matter“-Bewegung, aber auch eine verbesserte Erfassung sogenannter Hassverbrechen.
Zu den gezählten Verbrechen gehören rassistisch oder religiös motivierte Körperverletzung, Belästigung und Sachbeschädigung. Insgesamt wurden im Vorjahr 61.851 Straftaten gezählt. Das waren um sieben Prozent mehr Verbrechen und mehr als doppelt so viel wie im ältesten Vergleichsjahr 2013. Die Hilfsorganisation zeigte sich ob des Anstiegs „schockiert“, zumal ein Viertel der Taten nicht aufgeklärt worden sei.
Asiaten seit Corona im Visier der Hass-Verbrecher
Die Londoner Polizei bestätigte, dass die Corona-Krise habe „direkte Auswirkungen“ auf das Ausmaß der Hasskriminalität in der Hauptstadt gehabt hatte. Sowohl im Internet als auch im realen Leben seien wegen der Pandemie „bestimmte Gemeinschaften“ angegriffen worden. So sei zu Beginn der Pandemie im Frühling die Zahl chinesisch- und südostasiatisch-stämmiger Opfer gestiegen. Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte das Coronavirus aufgrund des vermuteten Herkunftsorts oft „China-Virus“ genannt, das hatte auch in den USA Hasskriminalität gegen asiatisch aussehende Menschen ausgelöst.
Nach Angaben des Verbands der Polizeichefs NPCC ist die Zahl der Hassverbrechen im vergangenen Jahrzehnt stetig gestiegen. Es sei nicht auszuschließen, dass 2021 ein neuer Rekordwert erreicht werde, hieß es mit Verweis auf die rassistischen Beleidigungen gegen drei Elfmeter-Fehlschützen der englischen Fußball-Nationalmannschaft im Finale der Europameisterschaft.
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