Mobiler Gaming-PC

Steam Deck: Valve bringt Nintendo-Switch-Rivalen

Digital
16.07.2021 11:41

Gerüchte kursierten schon länger, jetzt hat Valve, der Betreiber des größten PC-Spielemarktes Steam, seine kommende mobile Spieleplattform offiziell vorgestellt: Steam Deck ist ein mobiler Gaming-PC im Format der Nintendo Switch, auf dem Linux läuft.

Wie die Erfolgskonsole aus Japan soll man auch Valves Steam Deck über eine - hier optionale - Docking-Station mit dem TV-Gerät oder einem Monitor verbinden können, die Controller sind hier allerdings nicht abnehmbar.

Dafür hat Valve aus einigen Fehlern der Switch gelernt und bietet unter anderem Unterstützung für Bluetooth-Kopfhörer und ein griffigeres Controller-Design als der Rivale von Nintendo, der im Herbst als überarbeitete OLED-Version auf den Markt kommt.

Am Steam Deck läuft Valves Linux-Variante SteamOS, die eine Kompatibilitätsschicht mitbringt, dank der auch Windows-Spiele laufen. (Bild: Valve)
Am Steam Deck läuft Valves Linux-Variante SteamOS, die eine Kompatibilitätsschicht mitbringt, dank der auch Windows-Spiele laufen.

Beim Display wird das vor Weihnachten erscheinende Steam Deck wohl nicht mit der neuen Switch-Version mithalten können: Valve setzt auf klassische LCD-Technologie, bei der Auflösung ist man mit 1280 mal 800 Pixeln auf Switch-Niveau. Dafür übertrumpft Valves Handheld-Gaming-PC die Switch bei der übrigen Ausstattung teils erheblich, was sich freilich auch in einem höheren Preis niederschlägt.

Potenter AMD-Prozessor, 16 GB RAM, bis zu 512 GB Speicher
Konkret setzt Valves Steam Deck auf einen eigens designten Hauptprozessor von AMD mit vier flotten Zen-2-Rechenkernen und integrierter RDNA2-Grafik, wie sie auch bei den aktuellen Konsolen von Sony und Microsoft zum Einsatz kommt. Es gibt 16 Gigabyte LPDDR5-Speicher, je nach Version 64 bis 512 Gigabyte Flash-Speicher und einen microSD-Slot zur Speichererweiterung.

Mit mehr als 600 Gramm Gewicht ist Valves Steam Deck merklich schwerer als die Nintendo Switch. (Bild: Valve)
Mit mehr als 600 Gramm Gewicht ist Valves Steam Deck merklich schwerer als die Nintendo Switch.

Valves Mobil-PC bietet interessante Eingabemöglichkeiten: Neben zwei Analog-Sticks gibt es ein Steuerkreuz, die üblichen ABXY-Buttons, zwei Reihen Schultertasten sowie vier Buttons an der Rückseite und zwei Touchpads, die die Maus ersetzen. Auch ein Lagesensor für Bewegungssteuerung ist an Bord. Damit erinnern die Eingabegeräte an den durchaus innovativen Steam Controller, der sich am Massenmarkt allerdings nicht durchsetzen konnte.

Zwei bis acht Stunden Laufzeit - je nach Auslastung
Valves Steam Deck ist knapp 30 Zentimeter breit, wiegt 670 Gramm und soll mit einer Akkuladung - je nach Hardware-Auslastung - zwei bis acht Stunden Spielzeit durchhalten. Der über USB-C aufladbare Akku verspricht demnach eine im Schnitt etwas kürzere Akkulaufzeit als die mit einem sparsameren ARM-Prozessor ausgestattete Nintendo Switch.

Es gibt vielfältige Eingabemöglichkeiten, damit man auch eigentlich nicht für Controller optimierte PC-Spiele steuern kann. (Bild: Valve)
Es gibt vielfältige Eingabemöglichkeiten, damit man auch eigentlich nicht für Controller optimierte PC-Spiele steuern kann.

Beim Betriebssystem setzt Valve auf sein angepasstes Linux SteamOS, das mithilfe der Kompatibilitätsschicht Proton auch für Windows programmierte Spiele ausführen soll.

Für die Ersteinrichtung ist ein Steam-Konto von Nöten, grundsätzlich handelt es sich aber um eine offene PC-Plattform: Man kann auf dem Gerät also Spiele installieren, die nicht via Steam bezogen wurden, andere Betriebssysteme installieren oder es im Dock auch als Arbeitsgerät nutzen.

Valve bietet sein Steam Deck in drei Versionen zur Vorbestellung an. (Bild: Valve)
Valve bietet sein Steam Deck in drei Versionen zur Vorbestellung an.

Valve will sein Steam Deck in drei Versionen anbieten: Mit 64 Gigabyte eMMC-Speicher um 420, mit 256 Gigabyte SSD-Speicher um 550 und mit 512 Gigabyte SSD-Speicher um 680 Euro. Die teureren Modelle will man nicht nur mit mehr Speicher, sondern auch dem einen oder anderen Extra wie einer Transporttasche ausliefern. Vorbestellungen werden bereits entgegen genommen, die Auslieferung erfolgt laut Valve vor Weihnachten.

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