Die Ausbreitung der Corona-Delta-Variante lässt in Österreich die Fallzahlen weiter stark ansteigen. Das zeigt sich nun auch bei der Reproduktionszahl. Diese liegt erstmals seit Monaten wieder deutlich über dem Schwellenwert von 1 - und zwar bei satten 1,33. Hochgerechnet stecken somit 100 Infizierte 133 weitere Personen an. In der Vorwoche lag der R-Wert noch bei 1,03, vor zwei Wochen bei 0,86.
Das geht aus der am Freitag publizierten wöchentlichen Analyse von AGES und TU Graz hervor. Sehr hoch ist auch die tägliche Steigerungsrate der Neuinfektionen, diese liegt bei zwölf Prozent. Vergangenen Freitag waren es noch 2,9 Prozent gewesen, vor zwei Wochen waren die Zahlen noch rückläufig: Damals gab es einen täglichen Rückgang von 3,3 Prozent.
Die Corona-Lage vom Freitag auf einen Blick:
Nur noch Burgenland stabil
Laut AGES liegt die effektive Reproduktionszahl nur noch im Burgenland um 1. In allen anderen Bundesländern ist sie - teils deutlich - höher, in Kärnten beispielsweise beträgt sie bereits um die 2. In der Analyse wurde aber darauf hingewiesen, dass für das Burgenland, Kärnten, Salzburg, die Steiermark, Tirol und Vorarlberg der Schätzwert der effektiven Reproduktionszahl durch die geringe Fallzahl mit großer Unsicherheit behaftet ist.
EU-Gesundheitsbehörde zeichnet düsteres Bild
EU-weit erweist sich die Situation noch als wesentlich bedenklicher: Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC geht in einer am Freitag publizierten Einschätzung von stark steigenden Neuinfektionszahlen aus. Mehr als 600 neue Fälle pro Woche werden schon demnächst - in der ersten Augustwoche - in der EU befürchtet, für Österreich wird ein Wert von knapp über 200 angenommen. In der vergangenen Woche war dieser Wert europaweit noch bei 89,6 gelegen.
„Anhaltende Verschlechterung der epidemiologischen Lage“
„Es wird erwartet, dass sich die derzeit anhaltende Verschlechterung der epidemiologischen Lage in vielen Ländern angesichts des schnellen Anstiegs der Delta-Variante fortsetzt“, so die Behörde in ihrem aktuellen Bericht. Die jüngsten Anstiege seien unter jüngeren Altersgruppen gemeldet worden. Immerhin: Die Zahlen der Corona-bezogenen Krankenhauseinweisungen und Todesfälle seien zuletzt insgesamt stabil geblieben, heißt es.
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