Facebook wehrt sich
Biden: Falschinfos im Netz „bringen Menschen um“
Falschinformationen in sozialen Medien wie Facebook zum Thema Coronavirus und Impfungen sind nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden für den Tod vieler Menschen verantwortlich. Auf die Frage eines Reporters, welche Botschaft er angesichts der Verbreitung von Falschinformationen für Plattformen wie Facebook habe, sagte Biden: „Sie bringen Menschen um.“ Facebook wies Bidens Vorwurf umgehend als grundlos zurück.
Die US-Regierung macht Falschinformationen in sozialen Netzwerken mitverantwortlich für die abwartende oder ablehnende Haltung vieler Amerikaner gegenüber den Corona-Impfstoffen. In den USA ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt in Gebieten mit niedrigerer Impfquote wieder rasant angestiegen, angetrieben von der besonders ansteckenden Delta-Variante.
Die Impfkampagne macht dagegen nur noch langsam Fortschritte. Der Gesundheitsbehörde CDC zufolge haben bisher gut 185 Millionen Menschen mindestens die erste Corona-Impfung bekommen - das entspricht rund 56 Prozent der gesamten Bevölkerung.
Konzern widerspricht: „Facebook hilft, Leben zu retten“
Facebook wehrte sich gegen Bidens Kritik. „Wir werden uns nicht von Vorwürfen ablenken lassen, die nicht von Fakten gedeckt sind“, erklärte ein Unternehmenssprecher. Es sei eine Tatsache, dass mehr als zwei Milliarden Menschen wichtige und akkurate Informationen zum Coronavirus auf Facebook gefunden hätten.
Zudem hätten 3,3 Millionen Amerikaner Facebooks Funktion genutzt, mit der Nutzer herausfinden können, wie und wo sie geimpft werden können. „Die Tatsachen zeigen, dass Facebook hilft, Leben zu retten. Punkt“, erklärte der Sprecher.
Eine Handvoll Konten für zwei Drittel der Fake News verantwortlich
Die US-Regierung verschärfte ihre Kritik an sozialen Medien diese Woche. Facebook müsse schneller Beiträge entfernen, die gegen die Richtlinien verstießen und falsch seien, sagte etwa die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Einige Beiträge würden tagelang online bleiben. „Das ist zu lange, Informationen verbreiten sich zu schnell“, so Psaki. Etwa zwei Drittel der Falschinformation gehe nur auf ein Dutzend Konten zurück, weswegen Facebook leicht dagegen vorgehen könnte, argumentierte sie.
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