Kuriose Wendung:

Statt Schwarzstörchen brüten Mäusebussarde im Nest

Niederösterreich
19.07.2021 09:00
Anfang Mai stellte die WEB-Windenergie AG die Bauarbeiten am Windpark Grafenschlag im Bezirk Zwettl ein: Ein Horst in der Umgebung wurde gefunden, in dem Schwarzstörche vermutet wurden. Ein Ornithologe stellte jetzt aber fest: Der Horst wird von Mäusebussarden bewohnt, die jetzt auch brüten dürfen . . .

Die Arbeiten an dem Windparkprojekt in Grafenschlag im Waldviertel gehen weiter. Zurzeit wird an der Netzableitung zum Umspannwerk in Sallingberg gebaut. Kurzfristig wurden die Anstrengungen aber eingestellt, weil ein Schwarzstorchhorst im Umfeld eines künftigen Standorts vermutet wurde.

Tierische Überraschung
Die WEB-Windenergie AG stoppte daraufhin die rasch Bauarbeiten und gab ornithologische Untersuchungen in Auftrag, deren Ergebnis überraschte: Nicht eine Schwarzstorch-Familie, sondern Mäusebussarde – die zu den am häufigst vorkommenden Greifvögeln Österreichs und damit nicht zu den gefährdeten Vogelarten zählen – bewohnen den Horst.

Appell für sauberen Strom
„Die WEB plant nun, die Bauarbeiten im Windpark nach Ende der Brutzeit fortzuführen“, bestätigt Beate Zöchmeister von der WEB in einem aktuellen Gespräch mit der „Krone“. Die Hintergründe: Bereits seit 1997 wird in der Gemeinde Grafenschlag Windenergie produziert. „Das aktuelle Projekt stellt eine Erweiterung des bestehenden Windparks um vier deutlich verbesserte Windkraftanlagen dar“, betont die Sprecherin. Mit dem sauberen Strom könnten so pro Jahr 16.500 Menschen versorgt werden. „Das entspricht außerdem einer CO2-Einsparung, die jährlich 6000 Pkw verursachen“, so die Sprecherin.

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