In nur vier Wochen verletzten sich fünf rot-weiß-rote Weltklasseläufer schwer: Hans Grugger stürzte genau vor vier Wochen auf der Mausefalle, lag danach tagelang im Koma. Eine Woche später erwischte es in Chamonix Mario Scheiber. Zwei Tage danach brach sich Georg Streitberger auf der gleichen Abfahrt den Schienbeinkopf. Bei der WM-Generalprobe in Hinterstoder zog sich Marcel Hirscher eine schwere Knöchelverletzung zu. Und am Mittwoch folgte dann auch noch Benni Raich ins "ÖSV-Lazarett". Nach dem Kreuzbandriss ist für ihn genau wie für die Teamkollegen diese Saison sicher vorbei.
Schröcksnadel: "Es kann so nicht weitergehen"
Und für Schröcksnadel ist damit das Fass endgültig übergelaufen. "Es kann so nicht weitergehen, die Sicherheit der Läufer muss für uns alle oberstes Gebot sein. Diese Probleme müssen endlich gelöst werden. Ich fordere die FIS deshalb eindringlichst auf, etwas zu unternehmen: Die Ski müssen wieder schmäler und länger werden, so ist das alles viel zu aggressiv geworden – Läufer verletzten sich wie Raich auch dann, wenn sie gar nicht stürzen." Und später am Abend fügte er an: "Ich habe mit Benni bereits gesprochen. Er wird weitermachen – aber mit diesem Material werden wir alle nicht weitermachen."
Abgesehen von all den schweren Knie- und Beinverletzungen schwebten seit Jänner 2008 mit Scott Macartney, Matthias Lanzinger, Aksel Lund Svindal, Daniel Albrecht sowie zuletzt Grugger fünf Läufer nach Stürzen sogar in Lebensgefahr. Und nicht zuletzt Benni Raich hatte deshalb bereits vor dieser Saison sehr scharfe Worte gefunden: "Ich habe oft davor gewarnt, dass die Ski viel zu breit sind – und ich bin maßlos enttäuscht, dass wieder nichts passiert ist." Nun wurde er leider selbst zum Opfer dieser Untätigkeit der FIS…
Kasper: "Es wird sich was ändern!"
FIS-Präsident Gian Franco Kasper hat bereits am Donnerstag auf Schröcknadels Aussagen reagiert: "Es wird sich was ändern. Es gibt fast keine anderen Diskussionspunkte mehr innerhalb der FIS. Es gibt tausende Ideen von allen Seiten. Wir wissen aber noch nicht genau, wo wir ansetzen werden. Bei allen Sachen ist aber die Hälfte dafür und die Hälfte dagegen."
Kronen Zeitung
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