Empörte Reaktionen

Lachender Laschet mitten im Unwettergebiet

Ausland
17.07.2021 20:26

Ein lachender Ministerpräsident Armin Laschet beim Besuch im vom Unwetter heimgesuchten Nordrhein-Westfalen hat empörte Reaktionen ausgelöst. „Ich bin wirklich sprachlos“, so SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil am Samstag auf Twitter und verlinkte auf ein im Internet kursierendes Video. Darin lacht Laschet etwa eine halbe Minute im Hintergrund mit Umstehenden, während der deutsche Präsident Frank-Walter Steinmeier den Betroffenen in der Katastrophenregion Hilfe verspricht.

SPD-Vizechef Kevin Kühnert spottete auf Twitter, dies sei „eine Frage des Charakters“. Steinmeier und Laschet, der sich für die Union um die Kanzlerschaft bewirbt, hatten sich zuvor gemeinsam ein Bild von der Lage im schwer getroffenen Ort Erftstadt im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen gemacht.

Am Abend entschuldigte sich Laschet dann via Twitter: „Uns liegt das Schicksal der Betroffenen am Herzen, von dem wir in vielen Gesprächen gehört haben“, schrieb der Kanzlerkandidat der Union. „Umso mehr bedauere ich den Eindruck, der durch eine Gesprächssituation entstanden ist. Dies war unpassend und es tut mir leid.“

Ministerpräsident Armin Laschet beim Besuch im vom Unwetter heimgesuchten Nordrhein-Westfalen (Bild: AFP)
Ministerpräsident Armin Laschet beim Besuch im vom Unwetter heimgesuchten Nordrhein-Westfalen

Steinmeier scherzend, als Laschet sprach
Was aber laut einem Bericht der „Bild“ ebenfalls in Erftstadt zu sehen war: Bundespräsident Steinmeier wiederum scherzend im Hintergrund, als Laschet im Vordergrund an der Reihe ist und über die Opfer und die Kraftanstrengungen in den Unwettergebieten spricht. Steinmeier und die gleiche Frau, die vorher auch mit Laschet gewitzelt habe, lachen demnach herzlich. Hintergrund: Es soll um einen Reporter gegangen sein, der sich mangels Unterlage auf dem Bauch liegend Notizen gemacht habe.

In Erftstadt hatte die über die Ufer getretene Erft zahlreiche Häuser unterspült und zum Einsturz gebracht; bei Erdrutschen stürzten mehrere Häuser und Teile einer historischen Burg ein. Besonders stark betroffen ist der Stadtteil Blessem.

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