Überschwemmungen (wie auf dem Video oben bei Stuhlfelden), Erdrutsche, eine überflutete Altstadt in Hallein - die Unwetterlage in Salzburg ist weiterhin angespannt. Der Zivilschutzalarm für die Krisengebiete bleibt aufrecht. Es werden weitere starke Regenfälle erwartet, die zu weiteren Überflutungen führen könnten - so droht die Salzach über die Ufer zu treten, wie auch ein Video aus Mittersill zeigt. Die Feuerwehren sind im Dauereinsatz: Seit Samstagabend rückten 2265 Mitglieder von 60 Feuerwehren zu 669 Einsätzen aus. Zwei Bahnstrecken wurden gesperrt.
Berichte über verletzte oder vermisste Personen gab es am Sonntagmorgen noch keine, hieß es am Sonntagvormittag vom Land Salzburg. Der Katastrophenschutz der Bezirke ist dabei, sich mit den Einsatzkräften abzustimmen und sich einen Überblick über die Gesamtlage in dem Bundesland zu verschaffen. Und die ist nach den Szenen am Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag erschütternd.
Sturzflut in Hallein
In Hallein verwandelte sich der Kothbach in einen reißenden Fluss durch die Altstadt der Tennengauer Bezirkshauptstadt. Ein abgestellter Pkw wurde mitgerissen, das Wasser drang in mehrere Gebäude ein. Für Bewohner, die zunächst nicht in ihre Häuser konnten, wurde ein Notquartier eingerichtet. Wie hoch die Schäden in der Altstadt sind, ist momentan noch nicht abschätzbar.
Zivilschutzalarm auch für Mittersill
Der Zivilschutzalarm bleibt dort wie auch in Mittersill aufrecht. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, in den Häusern zu bleiben, Tiefgaragen und Keller nicht zu betreten und sich auch von den Dämmen der Fließgewässer fernzuhalten.
In Mittersill im Pinzgau musste die Hubbrücke angehoben werden. Bereits am Nachmittag überschritt die Salzach die Warngrenze. In Lofer wurde ein Campingplatz vorsorglich evakuiert und die Personen, die in einem Zelt übernachteten, in ein Notquartier in der Mittelschule Lofer gebracht. In Neukirchen am Großvenediger (Bezirk Zell am See) mussten in der Wiesensiedlung die Bewohner in den oberen Stockwerken bleiben. In Kuchl evakuierten die Einsatzkräfte nach einem Murenabgang drei Häuser.
Video: Salzach bei Mittersill droht überzutreten
Warnung an Bevölkerung
Laut Katastrophenschutz und dem Hydrographischen Dienst des Landes Salzburg wird der Regen noch bis mindestens Sonntagmittag anhalten, erst am Abend wird mit einer Entspannung der Lage gerechnet. Bis dahin wird die Bevölkerung gebeten, unnötige Fahrten und Spaziergänge zu vermeiden. Wasserabläufe sollten freigehalten, Kellerschächte abgedeckt und die Pegelstände im Auge behalten werden. Die Bevölkerung soll zudem die Hinweise und Warnungen der Behörden befolgen.
Gleisanlagen stehen unter Wasser
Aufgrund der Situation hat die ÖBB zwei Streckenabschnitte gesperrt: Zwischen Golling und Werfen sowie zwischen Schwarzach Sankt Veit und Saalfelden gibt es derzeit keinen Zugverkehr. Die Gleisanlagen stehen teilweise unter Wasser, berichteten die ÖBB in einer Aussendung. Die Pinzgauer Lokalbahn verkehrt momentan nur zwischen Zell am See und Piesendorf. Weiter nach Krimml wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Auch auf den ÖBB-Strecken wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Erst nach dem Absinken der Pegel können die Abschnitte auf Schäden überprüft werden. Deshalb könnten über die Dauer der Streckenunterbrechung noch keine Angaben gemacht werden, hieß es.
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