Gegen Delta-Variante

Israels Premier: „Impfstoff schwächer als gehofft“

Ausland
18.07.2021 10:49

Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Israel hat erstmals seit vier Monaten wieder die 1000er-Marke überschritten. Das Gesundheitsministerium meldete am Samstag 1118 neue Fälle - die höchste Zahl seit Mitte März. Gegenwärtig setze sich die Einschätzung durch, „dass die Wirksamkeit der vorhandenen Impfstoffe gegen die Delta-Variante schwächer ist, als wir gehofft hatten“, sagte der israelische Premier Naftali Bennett bei einer Beratung am Freitag.

Die Delta-Variante sorge für einen weltweiten Anstieg der Corona-Fälle, „auch in geimpften Ländern wie Großbritannien, den USA und Israel“, so Bennett. Es zeige sich, dass das Problem nicht allein durch Impfungen gelöst werden könne. Die Delta-Variante war zuerst in Indien entdeckt worden und gilt als besonders ansteckend.

Immer mehr Menschen in Israel werden positiv auf die Delta-Variante des Coronavirus getestet. (Bild: APA/AFP/AHMAD GHARABLI)
Immer mehr Menschen in Israel werden positiv auf die Delta-Variante des Coronavirus getestet.

Israel führt 3-G-Regel für Veranstaltungen ein
Während des Höhepunkts der Pandemie im Jänner war die Zahl der täglichen Fälle in Israel auf über 10.000 gestiegen und damit viel höher als jetzt. Trotzdem will Israel angesichts des Anstiegs der Infektionen neue Beschränkungen einführen. Ab Mittwoch gibt es Restriktionen für Versammlungen von mehr als 100 Menschen in geschlossenen Räumen.

An solchen Veranstaltungen dürfen dann erneut wieder nur Geimpfte, Genesene oder Menschen mit negativem Testergebnis teilnehmen. Außerdem gilt in geschlossenen Räumen wieder Maskenpflicht.

Mehr als die Hälfte der Schwerkranken mindestens einmal geimpft
Rund 62 Prozent der 9,3 Millionen Bewohner des Landes haben bereits eine erste Corona-Impfung erhalten, mehr als 56 Prozent auch die zweite Dosis. Die Zahl der Schwerkranken ist binnen eines Monats von 19 auf 58 gestiegen. Mehr als die Hälfte davon hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums mindestens eine Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten. Im Jänner war die Zahl der Schwerkranken noch bei rund 1200 gelegen.

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