Aufgrund ihres jahrzehntelangem sozialen Engagements - vor allem für Pensionisten - darf sich die Bregenzerin Elisabeth Mayer seit neuestem „Ehrenseebrünzlerin“ nennen.
Seit jeher werden die Bregenzer als "Seebrünzler" bezeichnet. Die leicht abschätzige, letztlich aber harmlose und wohl dem Neid auf das schöne Bodenseeufer geschuldete Bezeichnung wird in der Landeshauptstadt mittlerweile als Kompliment betrachtet. Eine hohe Würdigung ist daher der "Ehrenseebrünzler", mit dem Elisabeth Mayer unlängst ausgezeichnet wurde.
Die Statuette mit dem urinierenden Männchen wird alljährlich von Bregenzern an Bregenzer, die sich um die Stadt verdient gemacht haben, verliehen - im Falle der der 79-jährigen ehrenamtliche Multifunktionärin war diese Ehrung mehr als überfällig. Mit sechs Jahren zog Elisabeth mit ihrer Familie ins geliebte Vorkloster, wo sie heute noch wohnt. „Ein wunderschönes Viertel, wenn die Stadt nur etwas mehr für die Infrastruktur - etwa Geschäfte und Lokale - tun würde. Hier leben weit mehr Menschen als in der Innenstadt, dennoch muss man für Einkäufe in die City fahren. Und dass in einer reinen Wohngegend dann noch Parkgebühren verlangt werden, ist wohl ein Witz“, gibt sie sich, „ihr“ Viertel betreffend, kämpferisch.
Und dass in einer reinen Wohngegend dann noch Parkgebühren verlangt werden, ist wohl ein Witz.
Elisabeth Mayer
Und in Sachen „Kämpfe ausfechten“ hat Elisabeth Erfahrung. Sowohl in sportlicher Hinsicht - die ehemalige Leistungsturnerin war Staatsmeisterin im Vierkampf - wie auch bei Wahlkämpfen: „Als Sozialdemokratin unterstützte ich natürlich die Kampagnen meines Schwagers“, so die frühere Gewerkschaftssekretärin, die mit dem Bruder des legendären roten Langzeitbürgermeisters Fritz Mayer verheiratet war.
Bewegung und Begegnung
Ihre tiefsten Spuren hinterließ Elisabeth aber beim Pensionistenverband (PVÖ), wo die Ex-Stadtvertreterin schon früh dafür sorgte, dass nicht gerastet und somit auch nicht gerostet wird. Als Landessportreferentin des PVÖ ist sie der Inbegriff der „Turnlehrerin“ für ältere Menschen. An vier Tagen in der Woche betreibt sie mit verschiedenen Gruppen Gymnastik. „Die Teilnehmer sind zwischen 40 - sie könnten also teilweise meine Kinder sein - bis 90 Jahre alt und litten besonders stark unter der Corona-Pandemie und dem Mangel an Kommunikation.
Umso mehr brennen sie jetzt darauf, sich wieder zu treffen, zu plaudern und sich zu bewegen„, weiß die mit einem Trainer-Diplom (welches ihr sogar zu einem Intermezzo als Turnlehrerin verhalf) ausgestattete dreifache Mutter. Dass ihr dabei noch Zeit für weitere Ehrenämter (ASKÖ, “Radeln ohne Alter„, Kinderfreunde, Volkshilfe, Reperatur-Café) bleibt, ist erstaunlich. Kein Wunder, dass sie für ihr Engagement das Goldene Verdienstzeichen sowohl des Landes als auch der Republik Österreich erhielt. Und natürlich den “Ehrenseebrünzler" ...
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