Nach den heftigen Regenfällen und dem darauffolgenden Hochwasser insbesondere in der Stadt Kufstein und zahlreichen Muren in ganz Tirol scheint sich die Lage langsam zu entspannen, wie der Hydrographische Dienst des Landes am Sonntagnachmittag informierte. Die vielen Helfer sind nach wie vor im Dauereinsatz. Seit Samstagabend gab es in Tirol weit mehr als 500 Einätze!
Für die nächsten Stunden werden im Tiroler Unterland nur mehr geringe Niederschlagssummen prognostiziert, diese können nochmals zu kurzen Anstiegen der Fluss- und Bachpegel führen. „Aufgrund der derzeit rückläufigen Wasserstände ist jedoch nicht von einer erneuten Verschärfung der Hochwassersituation auszugehen. Mit der Wetterberuhigung Sonntagabend kann eine nachhaltige Entspannung der Abflusssituation erwartet werden“, heißt es vonseiten des Landes.
Katastrophenzug in Kufstein
Hotspot war und ist die Festungsstadt Kufstein. 450 Feuerwehrleute sind dabei, die durch das Hochwasser entstandenen Schäden aufzuräumen. Unterstützt werden sie von Katastrophenzügen aus den Bezirken Innsbruck-Land und Schwaz. Die Aufräumarbeiten werden sich über die nächsten Tage fortziehen.
Personenschäden seien nach wie vor keine zu verzeichnen, die Sachschäden lassen sich indes freilich noch nicht beziffern. Die geologischen Untersuchungen insbesondere im Raum des Kufsteiner Stadtbergs und in den Einzugsbereichen der in Kufstein ausgeuferten Bäche wird in den nächsten Tagen fortgesetzt und finalisiert.
Hälfte der Einsätze in Kufstein
Laut Leitstelle Tirol wurden seit Samstagabend, 18 Uhr, in ganz Tirol insgesamt 536 Feuerwehreinsätze verzeichnet - davon knapp die Hälfte allein in Kufstein. Auch in den Bezirken Kitzbühel und Schwaz und anderen Teilen Tirols waren die Mitglieder der Feuerwehren stark gefordert. Bis zu 100 Einsätze wurden Samstag zwischen 21 und 23 Uhr verzeichnet.
Kelchsau weiter von Außenwelt abgeschnitten
Nach wie vor ist die Kelchsau im Bezirk Kitzbühel nicht erreichbar - 80 auswärtige Besucher eines Festes, die dort eingeschlossen waren, konnten in der Früh mit Unterstützung der Einsatzkräfte hinausgebracht werden.
Vonseiten des Landes werde bereits unter Hochdruck an der Wiederherstellung der Erreichbarkeit von der Kelchsau gearbeitet: Während die Kelchsauer Landesstraße zum Teil von der Kelchsauer Ache weggerissen und nach wie vor nicht befahrbar ist, wird am nördlichen Ortsende damit begonnen, eine Ersatzbrücke zu errichten. Die eigentliche Brücke wurde infolge des hohen Wasserstandes in der Ache komplett zerstört. Bereits am Montag sollen dafür erste Planungsschritte stattfinden.
Auch Sonntagnachmittag wurden nach wie vor örtliche Vermurungen und infolge dessen Straßensperren gemeldet. Die Bevölkerung ist weiterhin aufgerufen, achtsam zu sein und unnötige Fahrten zu vermeiden.
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