„Ich konnte nicht aufstehen, hatte Panikattacken, war einfach bodenlos müde“ - Doris L. (45) aus dem Innviertel hat seit Februar mit den Folgen ihrer Covid-Infektion zu kämpfen. Es schien aussichtslos, auch arbeiten konnte sie nicht mehr. Doch dann entschied sich die Bankkauffrau für eine spezielle Therapie in der Slowakei
Ihre ganze Familie erkrankte im Februar an Corona, alle waren schnell wieder fit - nur Doris L. hatte extrem zu kämpfen, die Atemprobleme wurden immer schlimmer: „Ich konnte an guten Tagen nur etwa 250 Meter weit gehen, an schlechten hab’ ich es nicht einmal rund ums Haus geschafft.
Vergessen, wie man schluckt
Ich habe beim Essen sogar vergessen, wie man schluckt“, schildert die 45-Jährige. Sie versuchte alles, kontaktiere Ärzte, die sie im Kampf gegen Long-Covid unterstützen sollten. Durch einen Asthma-Spray gab’s eine kleine Leistungssteigerung, trotzdem ging’s der Bankkauffrau schlecht: „Das war alles so beklemmend, dass ab März Panikattacken eingesetzt haben.“
Zu schwach für Anrufe
Sie konnte nicht mehr einkaufen gehen, Anrufe beim Arzt überforderten sie. Nach sechs Wochen versuchte Doris L.arbeiten zu gehen, erfolglos: „Das hat mich sehr zurückgeworfen.“ Dann erzählte ihr eine Freundin vom „ADELI Medical Center“ in der Slowakei: „Ich hab‘ mir gedacht, ich probiere es einfach. Schlimmer konnte es nicht werden.“ Dort machte sie eine Woche lang eine Therapie, sechsmal saß sie in einer Überdruckkammer, die eigentlich bei Tauchunfällen zum Einsatz kommt. Und siehe da: „Das hat mir sehr geholfen, ich bin sehr dankbar.“
Nur noch Halbtagsarbeit
Nach der Sauerstofftherapie, intensiven Atemübungen und viel Bewegung in der Slowakei konnte die lebensfrohe Innviertlerin am 5. Juli wieder zur Arbeit: „Ich arbeite jetzt halbtags, das ist wie ein kleines Wunder, dass das so schnell funktioniert hat.“
Was sie sich gewünscht hätte? „Mehr Anlaufstellen in Österreich, da ist noch Luft nach oben. Es würde sehr helfen, wenn man sich irgendwo mit anderen Betroffenen austauschen könnte.“
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