Mit großer Sorge blickten in Mittersill alle auf die Salzach: Einen Pegel von 5,9 Meter erreichte der längste Fluss Salzburgs. Er führte mehr Wasser als noch bei der Jahrhundert-Katastrophe 2005. Während Uttendorf, Niedernsill und Stuhlfelden teils überschwemmt wurden, bangten die Mittersiller bis in die Abendstunden.
Überschwemmte Felder, so weit das Auge reichte, erblickte die „Krone“ Sonntag gegen Mittag auf dem Weg nach Mittersill. In Uttendorf ragten Fußballtore aus dem Wasser heraus. In Stuhlfelden verschluckte das Wasser die Gleise der Pinzgaubahn und sogar Teile der B168. Dort gab es für den Verkehr kein Weiterkommen - Straßensperre, seit 10 Uhr. „Vom Ausmaß her sind wir schon überrascht, das ist absoluter Rekord“, erzählte Feuerwehrmann Herwig Wallner, als er die „Krone“ über die überschwemmte Bundesstraße nach Mittersill brachte.
Vom Ausmaß her sind wir schon überrascht, das ist absoluter Rekord.
Feuerwehrmann Herwig Wallner
Hub-Brücke auf Maximum angehoben
24 Stunden seien alle schon im Einsatz, so Wallner. Während am Weg hinein Florianijünger die Wassermassen abpumpten, wurde im Ortskern die Hub-Brücke - das Symbol des Hochwasserschutzes - auf 1,8 Meter hochgehoben, das Maximum, schilderte Vize-Ortschef Volker Kalcher: „Der Wasserpegel hat 5,9 Meter erreicht.“ So hoch war die Salzach hier noch nie - auch nicht 2005, als das Jahrhundert-Hochwasser die Stadt völlig zerstörte.
Damals waren es „nur“ 4,7 Meter. Während das Ortszentrum damals eineinhalb Meter unter Wasser stand, waren am Sonntag nur Sandsäcke, Schaulustige und Einsatzkräfte zu sehen. „Dank dem Hochwasserschutz“, waren sich alle einig. „Mittersill wäre sonst alle zwei, drei Jahre unter Wasser“, weiß Bezirkshauptmann Bernhard Gratz.
„Dammüberlastung über Stunden“
Kritisch war es, „Dammüberlastung über Stunden“, so Bürgermeister Wolfgang Viertler. Aber: „Es gab keine Personenschäden und keine nennenswerten Schäden im Siedlungsbereich.“ Doch, abends gegen 18 Uhr, wieder Zivilschutzalarm, wieder Bangen in Mittersill. Der Pegel stand auf 5,7 Meter.
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