Je nach Destination ist der Euro der Österreicher unterschiedlich viel wert. Die „Krone“ zeigt, wo man mehr und wo man weniger für sein Reisebudget bekommt.
Die Reiselust der Österreicher nach über 15 Monaten mit Corona-Einschränkungen ist riesig. Das zeigen auch die Buchungsanfragen, die etwa bei Ruefa für Urlaub in Österreich tageweise schon das 2019er-Niveau erreicht haben. Wen es jedoch ins Ausland zieht, der muss sich zu allererst mit den jeweiligen Covid-Regeln („3 G“, Quarantäne usw.) des Urlaubsziels befassen. In vielen Ländern (z. B. USA, Thailand) ist die Einreise auch für geimpfte Touristen noch immer nicht oder nur sehr schwer möglich. Ein Blick auf die Webseite des Außenministeriums (bmeia.gv.at/reise-aufenthalt) ist jedenfalls hilfreich.
Bei der Reiseplanung aber nicht vernachlässigen sollte man den Aspekt, wie viel das Geld vor Ort wert ist. „Im Durchschnitt ist der Urlaubseuro im Ausland heuer um 24 Prozent über seinem Wert im Inland“, analysiert Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Bank Austria. Tendenziell seien europäische Destinationen im Vergleich zu 2019 etwas günstiger, Überseeziele dagegen im Schnitt etwas teurer.
Mit Abstand die höchste Kaufkraft hat der heimische Euro in der Türkei. Bruckbauer: „In der Türkei, wo bereits in der Vergangenheit der Urlaubseuro am meisten wert war, bekommt man heuer aufgrund der starken Abwertung mehr als doppelt so viel wie in Österreich.“ Konkret hat die Abwertung der Türkischen Lira die Kaufkraft der Österreicher zu 2019 um weitere 14 Prozent erhöht. Gleiches gilt in geringerem Ausmaß für Ungarn, wo 100 heimische Euro einen Wert von satten 184 Euro haben. Nur Bulgarien (191 Euro) und Rumänien (212 Euro) sind noch billiger.
Ebenfalls hoch ist unsere Kaufkraft in den beliebtesten Sommerzielen. So bekommt man mit 100 Euro im Vergleich zu Österreich in Kroatien Waren und Dienstleistungen im Wert von 147 Euro oder in Griechenland um 132 Euro In Italien ist unser Geld immerhin noch acht Prozent mehr wert. Tiefer in die Taschen greifen muss man hingegen in Frankreich und vor allem in der teuren Schweiz, wo unsere Kaufkraft um über ein Viertel geringer ist.
Das Urlaubsbudget schmälern können außerhalb des Euroraums obendrein teure Wechselgebühren. Wer im Nicht-Euro-Raum (z. B. Tschechien, Kroatien, Schweiz) Geld in die lokale Währung tauscht, muss zum Teil mit hohen Gebühren rechnen.
Die Erste rät, schon zu Hause zu wechseln. Vermeiden sollte man auch im Ausland Geld mit der Kreditkarte abzuheben. Wer in Nicht-Euro-Ländern mit Karte zahlt, wird geraten, dies in Landeswährung zu tun. Wer in Euro bezahlt, riskiert einen schlechteren Kurs.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.