Wenngleich die Werbeauftritte der großen Mobilfunkbetreiber anderes vermuten lassen: Nur 22 von insgesamt 355 Handytarifen sind aktuell 5G-fähig. Das entspricht 5,84 Prozent aller Tarife. Ein klarer Aufwärtstrend bei 5G-Handytarifen ist jedoch erkennbar: Wie eine Analyse des heimischen Mobilfunk-Vergleichsportals tarife.at zeigt, haben sich Angebot und Nachfrage seit dem Verkaufsstart 2020 mehr als verdoppelt. Wer nur wenige Daten verbraucht, sollte mit dem Umstieg auf 5G dennoch noch warten.
Während das 5G-Angebot 2020 laut tarife.at noch 15 Tarife umfasste, kamen 2021 bereits 38 5G-fähige Tarife auf den Markt. Ein Teil davon sei zwischenzeitlich wieder deaktiviert oder adaptiert worden, in Summe seien heuer aber bereits mehr als doppelt so viele 5G-Tarife eingeführt worden wie im gesamten Vorjahr. Parallel dazu habe sich auch die Nachfrage auf Kundenseite mehr als verdoppelt - von 1,97 Prozent im ersten Quartal 2020 kontinuierlich auf 4,26 Prozent im zweiten Quartal dieses Jahres.
5G immer noch Premium-Produkt
Mit bis zu 90 Euro im Monat sind 5G-Handytarife dem Vergleichsportal nach aber immer noch relativ kostspielig - und aktuell auch nur bei A1, Magenta und Drei verfügbar. 5G-fähige Wertkarten- oder Jugendtarife gibt es demnach derzeit keine am Markt. Laut eigenen Angaben rechnen die heimischen Discount-Anbieter frühestens 2022 mit speziellen Angeboten. Einen kleinen Vorgeschmack darauf bietet spusu mit drei neuen 5G-Internettarifen für Router ab 33 Euro monatlich.
Unlimitiert surfen mit 5G
18 der 22 aktuellen 5G-Tarife (82 Prozent) enthalten unlimitiertes Datenvolumen über eine Flatrate. Bei den übrigen vier Tarifen stehen im Median 32,5 Gigabyte zur Verfügung. Im Vergleich dazu enthalten nur 63 von 333 LTE-Tarife unlimitiertes Datenvolumen (18,92 Prozent). Der Großteil der LTE-Tarife beinhaltet daher im Median mit zehn Gigabyte weitaus weniger als die 5G-Tarife. Die höheren Kosten für 5G würden dementsprechend durch uneingeschränktes Datenvolumen belohnt, so tarife.at.
5G für Power-User am günstigsten
Wer 5G nicht zwingend benötigt, sollte sich dem Portal zufolge von den aktuellen Angeboten jedoch nicht unter Druck setzen lassen. Da die Datenpakete über die Zeit günstiger würden, sei auch bei 5G von einem Preisverfall auszugehen. Nur Power-User sollten jetzt schon zuschlagen: Wer im Monat über 100 Gigabyte Datenvolumen am Handy benötige, sollte zu einer Datenflatrate greifen. Mit durchschnittlich 29,50 Euro im Monat bietet Magenta für Internet-Bestandskunden im Tarif „Mobile SIM Only Unlimited Gold“ derzeit die günstigste Daten-Flatrate fürs Handy im 5G-Netz an. Das günstigste Neukunden-Angebot hat Drei mit „Perfect Unlimited“ aktuell um durchschnittlich 54,66 Euro monatlich.
Zusatzpakete Mangelware
Nur Drei bietet seinen Kunden zudem die Möglichkeit, den aktuellen Tarif mit einem Zusatzpaket auf 5G aufzurüsten: Um 15 Euro verleiht man dadurch seinem Handytarif einen „5G Daten-Turbo“ mit bis zu 500 Mbit/s. In der Kombination mit „Drei Birthday 18“ um 18 Euro im Monat käme der 5G-Tarif damit auf 33 Euro monatlich. Bei Verzicht auf exklusive Vorteile wie ein Auslandspaket und eine Daten-Flatrate komme diese Kombination Drei-Kunden deutlich billiger als der günstigste reguläre 5G-Tarif „Drei Perfect Unlimited“ um durchschnittlich 54,66 Euro pro Monat, hieß es.
Unterschied zwischen Handy- und Routertarifen
Wer nur noch über Messenger-Dienste wie WhatsApp oder iMessage telefonieren möchte, kann alternativ zu einem 5G-Internettarif greifen. Diese sind in der Regel preiswerter als reguläre Handytarife, bieten aber auch wesentliche Nachteile: Routertarife sind üblicherweise für Sprachtelefonie gesperrt. Telefonieren oder der Austausch von Textnachrichten wäre daher nur mehr über Messenger-Services möglich. Darüber hinaus sind sie gegenüber Handytarifen benachteiligt: Über die Bandbreitenoptimierung erhalten nämliche manche Tarife höhere Netzprioritäten als andere. Bei aller Kostenersparnis bleibe ein 5G-Sprachtarif daher zweifelsfrei hochwertiger als ein 5G-Datentarif, so tarife.at.
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