Offiziell gibt es auf Mallorca zwar noch keinen Ballermann, doch Trinkgelage am Strand sowie Schulabschlussreisen haben zu einem starken Anstieg der Corona-Zahlen auf der spanischen Baleareninsel geführt. So wird auch die Nachverfolgung enger Kontakte von Infizierten zunehmend schwieriger. Zurzeit gebe es auf den Balearen, zu denen neben Mallorca auch Menorca, Ibiza und Formentera gehören, 7460 Erkrankte. Statistisch kämen somit auf jeden Infizierten fünf enge Kontakte - also insgesamt 37.300 Menschen, die sich für zehn Tage isolieren müssten.
Für die Nachverfolgung so vieler Kontakte und die Kontrolle, ob sich die Menschen auch an die Vorgaben hielten, hätten die Behörden einfach nicht ausreichend Personal, so die Zeitung „Diario de Mallorca“. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen kletterte auf den Balearen nach Angaben vom Dienstag auf 322.
Mehr Patienten, Todesrate bleibt niedrig
Obwohl es sich bei den meisten Betroffenen um junge Menschen handelt, die oft mildere Krankheitssymptome aufweisen, nahm der Druck auf die Krankenhäuser der Inseln langsam wieder zu. Die Zahl der Corona-Patienten stieg von 23 vor vier Wochen auf jetzt 181, davon 33 auf Intensivstationen. Insgesamt waren damit mehr als zwölf Prozent aller Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt. Die Todesrate blieb vergleichsweise niedrig. Nach offiziellen Angaben wurden zwei Fälle binnen sieben Tagen registriert.
Erneut Einschränkung des Nachtlebens
Die Inselregierung hat wegen der besorgniserregenden Entwicklung wieder schärfere Einschränkungen ab dem Wochenende angekündigt, die aber noch von der Justiz genehmigt werden müssen. Wann dies geschehen würde, war zunächst unbekannt. Im Kern zielen die Maßnahmen auf die Einschränkung des Nachtlebens zwischen 1 und 6 Uhr, um Partys und Trinkgelage junger Leute unter freiem Himmel zu unterbinden.
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