Regenfälle in China

U-Bahn-Passagiere bis zu den Schultern im Wasser

Ausland
21.07.2021 07:08

Enorme Regenmassen haben Zentralchina schwer getroffen. In der Metropole Zhengzhou kam es zu massiven Überschwemmungen, Bilder aus der U-Bahn der Stadt zeigen Fahrgäste, die bis zu den Schultern im Wasser stehen. Hunderte von ihnen waren in den Zügen wie auch in Tunneln eingeschlossen. Bislang sprechen staatliche Medien von zwölf Toten, die tatsächliche Zahl der Opfer ist noch ungewiss. Auch weitere Regionen sind von den Niederschlägen betroffen. 

Aufnahmen von Fahrgästen zeigen die Wassermassen, die in die Züge eingedrungen waren. Sich an die Haltegriffe klammernd stehen Menschen teils bis zu den Schultern in den Fluten.

Mehr als 600 Millimeter Regen in 24 Stunden
Nach Angaben der Österreichischen Unwetterzentrale fielen in der Millionenmetropole innerhalb von 24 Stunden 623 Millimeter Regen, es handelt sich um die schwersten Regenfälle seit Jahrzehnten. 
Viele Straßen waren überflutet. Für Autos und Busse gab es kein Weiterkommen mehr, ebenso war auch die Wasser- und Stromversorgung vielerorts unterbrochen. Neben dem Straßenverkehr war auch das U-Bahn-Netz praktisch lahmgelegt. Hochgeschwindigkeitszüge wurden ausgesetzt. Der Flughafen von Zhengzhou strich 270 Flüge. 

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Solche Regenfälle gibt es normalerweise nur einmal in 100 Jahren. Die Lage ist düster.

Der Krisenstab der Metropole Zhengzhou über die Situation

Zahlreiche Gebäude mussten zudem evakuiert werden, so auch das Krankenhaus der Zhengzhou Universität. Rund 600 schwerkranke Patienten wurden in Sicherheit gebracht. Auch die Stromversorgung des Spitals war gekappt. Die „Volkszeitung“ sprach von mehr als 100.000 Menschen, die gerettet werden mussten. „Solche Regenfälle gibt es normalerweise nur einmal in 100 Jahren. Die Lage ist düster“, berichtete der Krisenstab der neun Millionen Einwohner zählenden Provinzhauptstadt von Henan laut „China Daily“.

Dammbruch im Süden der Metropole
Staatsmedien wie auch der Kurznachrichtendienst Weibo zeigten Videos von dramatischen Rettungsaktionen, bei denen Menschen aus reißenden, braunen Fluten gerettet wurden. Internetnutzer beklagten allerdings, dass die staatliche Zensur auch Beiträge gelöscht habe. Im Süden von Zhengzhou sei am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) der Damm des Guojiaju Wasserreservoirs gebrochen, teilte das Staatsfernsehen mit.

Auch die Stadt Xianxiang im Norden der Provinz wurde schwer getroffen (Video oben). Aufnahmen aus der Stadt zeigen überflutete Straßen, Fahrzeuge, weggeschwemmt wie Spielzeug, treiben in den Fluten. Menschen standen auch hier zumindest bis zu den Waden im Wasser.

Taifun „In-Fa“ sorgt in den Regionen für Unwetter
Ausgelöst worden waren die Regenfälle von 
Taifun „In-Fa“. Der Wirbelsturm sorgte auch in den Provinzen Zhejiang und Fujian für Unwetter. Die Provinz Henan wird bereits seit vergangener Woche von schweren Regenfällen heimgesucht. Die Wasserstände von Zuflüssen des Gelben Flusses und des Haihe Flusses überschritten Alarmstufen. Ein Ende der Niederschläge ist noch nicht in Sicht. 

Auch Nord- und Südchina getroffen
Schwere Unwetter wurden auch aus Südchina gemeldet. In der Provinz Guangdong bei der Stadt Yangjiang traf ein weiterer Taifun mit dem Namen „Cempaka“ mit Windgeschwindigkeiten bis zu 110 Kilometern pro Stunde auf Land. Ebenso gab es im Norden Chinas gab es in der Inneren Mongolei schwere Überschwemmungen.

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