WHO kreidet an:

„Impfstoffe in den Händen weniger Glücklicher“

Ausland
21.07.2021 07:56

Schon seit Monaten wird die Weltgesundheitsorganisation WHO nicht müde auf die unfaire Impfstoffverteilung auf der Welt aufmerksam zu machen. „Anstatt breit eingesetzt zu werden, sind die Impfstoffe in den Händen einiger weniger Glücklicher gebündelt“, erklärte nun etwa WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Während wohlhabende Länder bereits dritte Corona-Impfungen planen, sind Menschen in den ärmsten Ländern der Welt zum Warten verdammt.

Die Pandemie werde erst enden, wenn die Welt sich entscheide, sie zu beenden, erklärte Ghebreyesus. „Wir haben alle Werkzeuge, die wir brauchen. Wir können dieser Krankheit vorbeugen, wir können auf sie testen und wir können sie behandeln. Es liegt in unseren Händen.“

Streitthema Impfstoffverteilung
Der WHO-Chef kreidet damit erneut die mangelnde internationale Solidarität an, die derzeit nirgends so stark sei wie im Umgang mit der Corona-Pandemie. Ob und wie viel Impfstoff an andere Länder verteilt werden soll, ist seit Beginn der Krise und der beginnenden Impfkampagne ein Streitthema. Besonders drastisch zeigt sich das am Beispiel Afrika, wo sich momentan eine verheerende neue Infektionswelle abzeichnet.

Wurden an Indien verwiesen“
In den afrikanischen Staaten wird nun auch Kritik an Europa laut - keine einzige Dosis, die nach Afrika geliefert wurde, sei von europäischen Produktionsstätten gekommen, äußerte die Afrikanische Union ihren Unmut: „Wir wurden an Indien verwiesen.“ Afrika brauche aber dringend Covid-19-Impfstoffe - von den für dieses Jahr geplanten 700 Millionen Dosen seien erst 65 Millionen auf dem Kontinent.

Von geplanten 700 Millionen Impfdosen sind erst 65 Millionen in Afrika angekommen. (Bild: AP/Jerome Delay)
Von geplanten 700 Millionen Impfdosen sind erst 65 Millionen in Afrika angekommen.

Hoffnung gebe die anlaufende eigene Produktion. Ab August wird ein Pharmakonzern in Südafrika ein Jahr lang insgesamt 400 Millionen Dosen des Impfstoffs Johnson & Johnson herstellen und auf dem Kontinent sowie an Karibik-Staaten ausliefern.

Langes Warten in ärmeren Ländern
Die meisten Menschen in den ärmsten Ländern werden aber wohl noch zwei Jahre auf eine Impfung gegen das Coronavirus warten müssen. Dies berichtete das Magazin Nature und beruft sich dabei auf Aussagen von Forschenden.

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