Die Wiener Eishockey-Cracks verlieren Trainer Dave Cameron, der jetzt mit den weltbesten Talenten WM-Gold jagt und zusätzlich die Ottawa 67ers coacht.
Beim ersten Anruf Ende letzter Woche blieb er noch standhaft. General Manager James Boyd bot ihm da den Job als Chefcoach der Ottawa 67ers an - beim kanadischen Eishockeyteam aus der Ontario Hockey League wurde zuletzt auch Marco Rossi zum NHL-Spieler geformt. Der zweite Anruf ließ das Herz von Dave Cameron aber schneller schlagen - diesmal ging es um den prestigeträchtigen Job als Coach des kanadischen U20-Nationalteams!„Der aber nur in Verbindung mit einem Job als Nachwuchstrainer zu haben war“, erklärt der 62-Jährige. Der eigentlich in seine vierte Saison bei den Vienna Capitals gehen hätte sollen - doch nach einem freundschaftlichen Gespräch erteilte Klub-Boss Hans Schmid dem Kanadier die Freigabe.
Schon nächste Woche startet Cameron mit einem Camp in Calgary in seine neue Aufgabe als Teamtrainer - während man in Wien vor dem Trainingsstart am 9. August ohne Cheftrainer dasteht: „Natürlich eine herausfordernde Situation“, gesteht Manager Franz Kalle, dessen 13. Transfersommer der bisher schwierigste ist. Nach den Abgängen der Top-Legionäre Leduc und Loney sind auch viele wichtige heimische Spieler um Kapitän Fischer, Wukovits, Rotter, Peter und Nissner weg.
Keine Panik bei Caps
Bewerbungen wird es dank des guten Rufs der Caps-Organisation genügend geben, „sollten wir in sieben Tagen noch keinen Coach haben, wird trotzdem keine Panik ausbrechen“, verweist Kalla auf das funktionierende Team um Assistant-Coach Christian Dolezal und Tormann-Trainer Varian Kirst. Bei der Entscheidung, wer am Ende auf der Caps-Bank die Kommandos gibt, wird man natürlich auf das Netzwerk von Cameron bauen, aber auch Ex-Coach Serge Aubin und die Verbindungen zu NHL-Klub Las Vegas Golden Knights sollen helfen.
„Die Fußstapfen sind groß, Dave hat speziell letzte Saison einen fantastischen Job gemacht“, so Kalla über Cameron, für den der Anruf wegen der Trennung „der wohl schwierigste meiner langen Karriere war“! Was ihm in Erinnerung bleiben wird? „Die zwölf Siege in Serie zu Beginn des ersten Jahres, das packende Finale gegen den KAC. Dazu natürlich die tolle Entwicklung der jungen Spieler, die fantastische Stadt, etliche Freundschaften - aber vor allem die Energie der Fans“, so Cameron. Der beim Team Kanada einen Ein-Jahres-Vertrag erhielt, bei der Heim-WM ab Dezember in Edmonton und Alberta nach WM-Gold greift und in Ottawa bis 2024 coachen soll.
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